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EnergiekriseRheinbach geht beim Weihnachtsmarkt neue Wege

Lesezeit 3 Minuten
Die Rheinbacher Innenstadt ist mit Lichterketten und Weihnachtsbäumchen geschmückt.

Deutlich sparsamer als gewohnt wird diesmal die Innenstadtbeleuchtung in Rheinbach ausfallen.

Vor dem Hintergrund der Energiekrise hat auch der Rheinbacher Gewerbeverein neue Ideen für die Innenstadtbeleuchtung in der Vorweihnachtszeit und für den Weihnachtsmarkt entwickelt.

Mit einem völlig neuen Konzept wartet der Rheinbacher Weihnachtsmarkt am dritten Adventswochenende auf. Vom 9. bis 11. Dezember soll sich das vorweihnachtliche Geschehen über die ganze, dann stimmungsvoll dekorierte Innenstadt verteilt abspielen. Dabei werde besonderer Wert auf Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit gelegen, versicherte Gewerbevereins-Vorsitzender Oliver Wolf jetzt in einer Pressekonferenz. Außerdem gibt es einen verkaufsoffenen Sonntag am 11. Dezember von 13 bis 18 Uhr.

Neuer Cheforganisator

Nach drei Jahren Pause habe sich der Gewerbeverein in Zusammenarbeit mit der Stadt Rheinbach und der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft (WFEG) kurzfristig dazu entschlossen, es wieder zu wagen. Eine Großveranstaltung, die normalerweise ein Jahr Vorbereitungszeit benötige, werde nun in ein paar Wochen auf die Beine gestellt. Und das auch noch mit einem neuen Projektleiter, denn der langjährige Weihnachtsmarkt-Cheforganisator Erich Marschall hatte bereits vor drei Jahren angekündigt, sich aus dem operativen Geschäft zurückzuziehen, steht aber im Hintergrund weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung. Sein Nachfolger ist Franco Amatulli, ein selbstständiger Eventmanager aus der Hocheifel, der bei der Umsetzung des Vorhabens auf die Unterstützung der Stadt und der WFEG bauen kann. Denn es sei derzeit schwierig, Planungssicherheit zu erhalten, vor allem in finanzieller Hinsicht, so Wolf. In dieser Hinsicht hätten die Stadt und die WFEG ihre Unterstützung zugesagt.

Ganze Innenstadt einbezogen

„Wir wollen den Weihnachtsmarkt bewusst regional halten, aber leider gibt es viele unserer früheren Aussteller wegen der Pandemie oder der Flut nicht mehr“, bedauerte Wolf. Deshalb habe sich der Gewerbeverein entschlossen, den Weihnachtsmarkt mit einem neuen Konzept zu versehen. Anstatt sich auf den Prümer Wall zu konzentrieren, wie das beim bislang letzten Weihnachtsmarkt 2019 der Fall war, soll diesmal die gesamte Innenstadt vom Dreeser Tor bis zum Voigtstor in das Geschehen einbezogen werden. „Wir wollen mehr Leute in die Innenstadt ziehen, auch um die heimische Wirtschaft und die Betriebe in der Innenstadt in einer schwierigen Zeit zu unterstützen“, ergänzt Wirtschaftsförderer Dr. Joachim Rasch. So sollen Kinderkarussells, kleine Bühnen, Ausstellerbuden, Vereinsstände und vieles mehr im gesamten Innenstadtbereich verteilt werden.

Nur LED-Leuchtmittel

Natürlich werde es auch auf dem Prümer Wall sowie in der Pützgasse und der Weiherstraße Stände und Bühnen geben, doch das Geschehen solle insgesamt mehr in Richtung Hauptstraße gezogen werden. Geöffnet ist der Weihnachtsmarkt am Freitag, 9. Dezember, von 14 bis 21 Uhr und Samstag und Sonntag, 10. und 11. Dezember, jeweils von 11 bis 22 Uhr.

In der Adventszeit soll auch wieder die Weihnachtsbeleuchtung die Herzen der Bürger und Besucher von Rheinbach erwärmen, diesmal allerdings klimafreundlich und energiesparend, denn mittlerweile seien alle Lichterketten auf LED-Leuchtmittel umgestellt, so Wolf. Außerdem sollen die Lichter nur noch in der Zeit von 17 bis 21 Uhr erstrahlen, und das vom ersten Advent bis zum 2. Januar. Feuerkörbe und Heizpilze gibt es nicht mehr und die Anbieter von Speisen und Getränken sind angehalten, plastikfreies Geschirr benutzen.

Beschicker gesucht

Die Weihnachtsbäume, die entlang der Hauptstraße aufgestellt und von den örtlichen Kindergärten, Grundschulen und Familien geschmückt werden sollen, müssen diesmal ohne Beleuchtung auskommen. Für die wenigen Einzelhändler, die bislang ihre Lichterketten noch nicht auf LED umgerüstet haben, gebe der Gewerbeverein ausnahmsweise einen Zuschuss von 50 Prozent für die Kosten der Umstellung. Allerdings wünscht sich der Gewerbeverein weitaus mehr regionale Aussteller und Beschicker der Marktbuden. Mehr als 30 hätten bereits ihr Interesse bekunden, doch insgesamt sollen es schon 70 werden, so Wolf. Interessenten für einen Marktstand oder für einen Programmpunkt sollen sich möglichst bald unter der E-Mail-Adresse info@weihnachtsmarkt-rheinbach.de melden. (jst)