Michael Sachse hat in Rheinbach das „Via del Gusto“ entdeckt, in Bonn-Poppelsdorf ein vietnamesisches Restaurant besucht und in der Bonner Altstadt nordafrikanischen Minztee und Gebäck probiert.
Gastro-TippsAuf den Spuren italienischer Genüsse in Rheinbach
Via del Gusto in Rheinbach
Im „Via del Gusto“ dreht sich alles um Italien. Seit anderthalb Jahren ist das Franchiseunternehmen auch in Rheinbach vertreten. Italienische Lebensmittel und Weine werden in einem etwa 200 Quadratmeter großen, mit Wandmalereien gestalteten Ladenlokal am Rande der Innenstadt angeboten. Das Sortiment umfasst Spezialitäten aus vielen italienischen Regionen und reicht von Antipasti über Salami bis hin zu Käse, Pasta und Olivenöl. „Unsere Lebensmittel und Weine kommen von kleineren Familienbetrieben und werden handwerklich hergestellt“, versichert Geschäftsführer Jörg Meyer.
Insgesamt acht Märkte von Via del Gusto verteilen sich über das Land, wobei die Mehrzahl in Süddeutschland angesiedelt ist. Das Herz des Geschäfts ist die Frischetheke, an der die Kunden nicht nur Käse, Schinken und Antipasti aussuchen und mitnehmen, sondern sich auch einen Antipasti-Teller (große Portion für 16,50 Euro, kleine Portion für 9,50 Euro) zusammenstellen lassen und vor Ort verzehren können. Denn Jörg Meyers Markt beherbergt auch mehrere Tische, die zum Verweilen einladen, um sich zum Beispiel einen blumigen Chardonnay oder einen rubinrot-violetten Montepulciano vom Weingut Vignamadre aus den Abruzzen zu genehmigen.
Nahezu 100 verschiedene Weine aus sämtlichen Anbauregionen zwischen Südtirol und Sizilien stehen zur Auswahl. Die Mehrzahl lässt sich als Flasche (ab 12 Euro) oder auch glasweise (0,2 Liter ab 4,50 Euro) bestellen. Darüber hinaus gibt es Kaffeespezialitäten wie Espresso (2,50 Euro) oder Cappuccino (3,50 Euro). Die Bohnen stammen aus der Rösterei der Firma Il Chicco. Zum Konzept gehören neuerdings auch Weinabende mit mehrgängigen Menüs, in deren Verlauf die Gäste verschiedene Antipasti-Variationen genießen können.
Weitere Informationen: Via del Gusto, Meckenheimer Straße 3, 53359 Rheinbach, Telefon (0 22 26) 8 94 07 73, donnerstags 11 bis 18.30 Uhr, freitags 10 bis 18.30 Uhr und samstags 10 bis 16 Uhr. viadelgusto.de
Bistro Tuareg in Bonn
Ein kleines Bistro sorgt mit Spezialitäten aus dem Maghreb für einen neuen Farbtupfer am Rande der Bonner Altstadt. Die Gastgeberin hat als junge Frau 23 Tage bei den Tuareg gelebt. Diese kurze Zeit hat sie aber nachhaltig geprägt. „Ich war fasziniert von der Lebensweise und Gemeinschaft der Menschen“, sagt sie. „Wenn bei den Tuareg wichtige Entscheidungen anstehen, wird zunächst die älteste Bewohnerin im Dorf um Rat gefragt“, nennt sie ein Beispiel für das besondere Miteinander. Sie hat ihr Bistro deshalb nach dem Berbervolk benannt, das in der Sahara und in Teilen des Sahels lebt.
Das kleine „Bistro Tuareg“ bietet Sitzgelegenheiten für zehn Gäste, die sich auf dunkelblau gepolsterten Sesseln niederlassen können. Hier genießen sie zum Beispiel grünen Mokka oder Minztee, der aus kleinen silbrigen Teekannen und aus größtmöglicher Höhe eingeschüttet wird, damit sich eine Schaumkrone bildet. Die Gastgeberin stammt aus der algerischen Hauptstadt Algier und lebt seit mehr als drei Jahrzehnten in Deutschland. Bis zu ihrem Umzug nach Bonn wohnte sie in Aachen und leitete in Monschau ein Restaurant. Ihre Leidenschaft wurde schon früh geweckt. „Mit 13 Jahren wurde ich von unserem Nachbarn, einem Patissier, inspiriert. Als ich sah, wie er zum Beispiel Blätterteig zubereitet hat und ich ihm dabei assistieren durfte, war die Entscheidung für meinen Berufswunsch gefallen. Ich wollte unbedingt backen und kochen.“
Die Früchte ihrer Passion können die Gäste genießen, in dem sie typische Spezialitäten einer Pâtisserie wie Mille-feuille, Macarons, Éclairs oder Tartelettes (je 2,90 Euro) probieren, die die Betreiberin in ihrer kleinen Küche und Backstube zubereitet. Hinzu kommen typisch nordafrikanische Leckereien. Dazu zählt zum Beispiel das Gebäck Markroud, das mit Datteln und Walnüssen oder Mandeln gefüllt wird. Eine weitere Leckerei sind Sablées, ein lockeres Sandgebäck mit Schokolade oder Marmelade. Herzhafte Kleinigkeiten wie Teigtaschen gefüllt mit Käse (3 Euro), Panini (3,50 Euro) oder Mini-Pizzen (2,50 Euro) ergänzen das Sortiment.
Weitere Informationen: Bistro Tuareg, Kaiser-Karl-Ring 31, 53111 Bonn, montags bis freitags 8 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags 9 bis 20 Uhr.
Hoi- An in Bonn
Die Poppelsdorfer Meile ist um eine kulinarische Facette reicher. Das Restaurant Hoi-An sorgt neuerdings mit vietnamesischen Spezialitäten dafür, dass künftig auch die Fans von Pho, Currys und Bun auf ihre Kosten kommen. Betreiber Le Minh Dan hat sein Restaurant nach einer zentralvietnamesischen Küstenstadt benannt, die für ihre pittoreske Altstadt, die zahlreichen Wasserkanäle und eine besondere Architektur bekannt ist.
Dass das Land nicht nur touristisch, sondern auch kulinarisch einiges zu bieten hat, beweisen seit einigen Jahren in Bonn und der Region immer mehr Restaurants. Ein Charakteristikum sind die Vielzahl vegetarischer Speisen wie Goi Du Du, Papayasalat mit frischen Kräutern und Tofu (6,50 Euro) oder Pho Chay, Reisnudelsuppe mit Tofu und Gemüse (13,50 Euro). Wer auf Fleisch nicht verzichten möchte, kann zum Beispiel gelbes Kokoscreme-Curry mit Hühnchen (12,70 Euro), vietnamesische Glasnudeln (Mien) gebraten mit Knoblauch, Sojasauce, Gemüse und Rindfleischstreifen (14,50 Euro) oder gekochte Reisnudeln (Bun) mit Salat und in Zitronengras gebratenen Garnelen (17,50 Euro) bestellen.
Zu den Spezialitäten aus Hoi An zählt unter anderem Banh Xeo, Pfannkuchen mit Garnelen, Bauchfleisch, Rind, Sojabohnen und Salatbeilage (13,60 Euro). Das Getränkeangebot umfasst mehrere landestypische Besonderheiten wie Litschi-Saft, Saigon-Bier und den vietnamesischen Whisky Nep Moi.
Weitere Informationen: Hoi- An, Clemens-August-Straße 7, 53115 Bonn, (0228) 92 99 68 31, täglich 11 bis 21.30 Uhr. (msa)