Meckenheim – Für Sabine Naumann und ihren Mann Gerhard ist die Teilnahme am Meckenheimer Zintemaat Ehrensache und ein Höhepunkt für die ganze Familie. Gemeinsam mit den drei Kindern und fünf Enkelkindern wird jedes Jahr gebastelt, gepinselt und eingekocht, was das Zeug hält.
Der Erlös vom Verkauf der bunten Läubsägearbeiten und selbst eingekochten Marmeladen kommt dem „Freundeskreis Tomburg“ zugute. Der Verein setzt sich für den Erhalt des denkmalgeschützten Ausflugsziels ein. Gemeinsam mit dem Zintemaat-Team feierten die „Tomberger Weihnachtsboten“ am Wochenende den zehnten Geburtstag des beliebten Marktes auf dem Kirchplatz – unter 2G-Bedingungen.
Besucher in Meckenheim schätzen die intime Atmosphäre
Für ihre treue Teilnahme seit ebenfalls zehn Jahren wurden die Wormersdorfer geehrt und mit einem hölzernen Jubiläums-Tannenbäumchen bedacht. „Der Weihnachtsmarkt in Meckenheim ist sehr intim, übersichtlich und individuell“, erklärten die Hobbybastler. „Jeder kennt jeden, das ist schön.“ Darum seien alle froh, dass die Veranstaltung unter dem verantwortungsvollen Hygienekonzept des Meckenheimer Verbunds stattfinden könne, bekräftigte Dr. Gerhard Naumann. Schwiegertochter Ina Büttner war mit Mann und vier Kindern extra aus Bayern nach Meckenheim gereist, um wie jedes Jahr mitzuhelfen. Sie freue sich sehr über die vorweihnachtliche Veranstaltung, wie sie sagte, zumal in ihrer Heimat alles abgesagt worden sei: „Bei uns in Bayern sitzen alle zu Hause und warten, bis der Tag rum ist.“
Besucher strömten herbei trotz Nieselwetter
Der Markt mit Live-Musik, leckeren Wecken vom Nikolaus, 26 festlich geschmückte Buden und einem verkaufsoffenen Sonntag erwies sich trotz Nieselregen wieder als Besuchermagnet. Geduldig standen bereits am Freitag, dem Tag der Eröffnung, hunderte von Besuchern Schlange. Am Eingang zu dem umzäunten Gelände zeigte jeder seinen Impfausweis und durfte sich mit dem daraufhin ausgehändigten violetten Bändchen am Handgelenk auf dem festlich geschmückten Platz frei bewegen. Die Gäste seien durchweg sehr kooperativ und verständnisvoll, erklärte Prinzengarde-Kommandant Friedel Groß, der für die Moderation des Bühnenprogramms verantwortlich zeichnete.
Blütenkönigin 2022
Meckenheims neue Blütenkönigin heißt Celina Kotz. Die 18-jährige Meckenheimerin (Foto) ist Nachfolgerin von Bahar Ülker. Auf dem Zintemaat wurde die junge Frau offiziell von Bürgermeister Holger Jung vorgestellt.
Celina Kotz ist Auszubildende bei der Stadt Meckenheim. Sie absolviert dort das praxisbezogene duale Bachelor-Studium „Allgemeine Verwaltung“. Die junge Frau tanzt seit ihrer Kindheit bei den Meckenheimer Stadtsoldaten und besucht gerne Konzerte Kölner Karnevalsbands. Ziel ihrer Spaziergänge mit Hund Lumpi sind die Obstplantagen, daheim widmet sie sich außerdem ihrer Katze Lilly. Höhepunkt ihrer Amtszeit ist das Blütenfest am 24. April. (gvt)
Bei der Durchsetzung der Maskenpflicht habe es keine Probleme gegeben: „Wir haben rundum zufriedene Besucher, Veranstalter und Marktbeschicker.“ Die Budenbetreiber zeigten sich dankbar für den Kontakt zu ihren Kunden, die sich an Punsch und Glühwein erfreuten und sich gerade für die handgearbeiteten Waren interessierten.
Großer Beliebtheit erfreuten sich beispielsweise die Mützen, Stulpen und Schals, Handschuhe, Einkaufsnetze und Wolle von Marion Tschernich. Die professionelle Strickerin kam aus Bonn. Selbstgestricktes hatten auch die Meckenheimerinnen Birgit Vollberg und Dorothea Voß im Angebot. Der Unterschied: Vollberg wurde für zehn Jahre Teilnahme am Markt geehrt so wie die Prinzengarde, der Prinzenclub und der Gesteinssammler Werner Heinrich. Für Hobbystrickerin Voß, die auch selbstgefertigtes Hundezubehör feilbot, war das Wochenende eine erfolgreiche Premiere. „Ich finde die Atmosphäre auf dem überschaubaren Platz schön, hier kann ich lecker essen und trinken“, sagte sie.
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Dem Meckenheimer Verbund wurde als Veranstalter von allen Seiten großer Respekt gezollt. „Der Verbund hat sehr viel Arbeit in den Markt gesteckt, und es ist alles richtig gut geworden“, lobte Dorothea Voß. Die Wachtberger Petra Grünwald-Schiffer und Dr. Jan Schiffer bekräftigten: „Wir kommen seit zehn Jahren und fühlen uns in diesem Jahr mit 2G sehr sicher.“ Es sei „prima“, dass sich der Verbund diese Mühe gemacht habe: „Hut ab!“ Tradition beim Zintemaat sei allerdings auch der Nieselregen, fügte Schiffer mit Augenzwinkern hinzu. Beliebt bei jungen und junggebliebenen Besuchern war das trockene und warme Bastelzelt. Dort leitete Pädagogin Silvia Jona vom Nabu beim Ausschneiden von Weihnachtssternen aus Butterbrotpapier an. Unterstützt wurde die Diplom-Biologin von den 21-jährigen Weihnachtswichteln Carlotta Seuthe, Berit Ennen und Pia Bechlenberg: „Heute dürfen wir noch einmal ein bisschen Kind sein, das ist schön“, freuten sich die Studentinnen. Am Sonntag verteilte Nikolaus Ferdi Hilberath „Zinteboom“-Wecken auf dem Kirchplatz und leerte den Briefkasten mit den Wunschzetteln. Die Weihnachtspost der Kinder werde ins oberbergische Engelskirchen geschickt und von dort beantwortet, versicherte Friedel Groß. Das weihnachtliche Abschlusskonzert gestaltete am Sonntagabend das Blasorchester der Meckenheimer Stadtsoldaten.