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Meckenheim und RheinbachSo erleichtert reagieren Anlieger nach Freigabe der A61

Lesezeit 4 Minuten
Anwohner zeigt Strassenschäden

Schäden, die der Schwerlastverkehr hinterlassen habe, zeigt Ortsvorsteher Otmar Soukup an der Altendorfer Ortsdurchfahrt.

Meckenheim/Rheinbach – Schon früh war Otmar Soukup, Ortsvorsteher von Meckenheim-Altendorf, am Dienstagmorgen zur Autobahnbrücke der A 61 marschiert, um sich davon zu überzeugen, dass die seit Monaten gesperrte Verbindung wirklich wieder offen ist. „Und um mich über jeden Lastwagen zu freuen, der nicht durch unser Dorf rollte“, ergänzt Soukup. Seitdem die A 61 im Juli im Zuge des Jahrhunderthochwassers gesperrt werden musste, nutzten vor allem auch Lastwagen den Schleichweg „über die Dörfer“ Altendorf, Ersdorf und Rheinbach-Wormersdorf. „Das war für uns eine brachiale Belastung“, schildert es Soukup.

Massenhaft habe es bei ihm Beschwerden von Bürgern gegeben, für seinen Ersdorfer Ortsvorsteher-Kollegen Ferdi Koll gelte dasselbe. Dabei habe es nicht nur Kritik gegeben, sondern auch Vorschläge, wie die Situation für die gebeutelten Anlieger verbessert werden könnte.

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Eine temporäre Fußgängerampel sei beispielsweise vorgeschlagen worden, „denn es gibt im Ort nur eine gesicherte Überquerung an der Schule, sagt Soukup. Er habe morgens Mütter beobachtet, die den Verkehr angehalten haben, damit die Kinder die Straße sicher überqueren konnten. „Das ärgert mich sehr, heute würde ich anders, offensiver vorgehen“, sagt der Ortsvorsteher, denn alle Bemühungen seien vergebens gewesen.

Bürgermeisterin Swisttal zur A61

Die Swisttaler Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner (2.v.r.) war mit Ministerin Ina Brandes bei der Wiedereröffnung.

Er habe sich an die Stadt Meckenheim, an die Polizei, an den Landesbetrieb Straßen.NRW und die Autobahn GmbH des Bundes gewandt, „aber man wurde nur von einem zum anderen geschickt“, ist Soukups Erfahrung. „Ich dachte immer, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Aber mal hieß es, der Aufstellraum für solch eine Ampel sei zu klein, dann, dass solch eine Ampel einen Riesenrückstau verursache“, ärgert sich der Ortsvorsteher. Soukup: „Richtige Unterstützung haben wir nicht bekommen, das hat mich unsäglich geärgert“. Außerdem sei die Durchgangsstraße vom Schwerlastverkehr stark in Mitgliedschaft gezogen worden, nun sei er einmal gespannt, wer die Schäden behebt. In Wormersdorf sei die Gefahr für die Fußgänger nicht ganz so groß, weiß Soukup, weil es dort zwei Ampeln gibt.

Auch die Swistbachbrücke ist fertig

Kran 1 61

Die Swistbachbrücke

der Swistbachbrücke (L182) in Swisttal-Heimerzheim hat der Landesbetrieb Straßen.NRW nach eigenem Bekunden planmäßig abgeschlossen. Die Brücke war im Nachgang der Hochwasserkatastrophe vom 14. Juli eingestürzt. Die neue Brücke wurde in einer Bauzeit von nur rund drei Monaten am selben Platz errichtet, an dem das alte Bauwerk aus dem Jahr 1976 noch bis Juli gestanden hatte. Die Landesstraße 182, die eine wichtige, überregionale Verbindung zwischen Euskirchen, Swisttal und Bornheim darstellt, soll am Montag, 20. Dezember, im Laufe des Tages für den Verkehr freigegeben werden.

Bis zur Wiedereröffnung der L182 am 20. Dezember werden derzeit noch Restarbeiten im Bereich der Straße erledigt. Unter anderem stehen eine neue Straßendecke an, Fahrbahnmarkierungen sowie die Montage von Brückengeländern und Schutzplanken. Das neu errichtete Brückenbauwerk über den Swistbach hat eine nutzbare Breite von 15,46 Metern und eine Länge von 24,30 Metern. Der Durchlass für den Swistbach unter der Brücke wurde im Zuge des Neubaus um rund 20 Prozent verbreitert. Die Gesamtkosten für den Neubau betragen laut Landesbetrieb 4,8 Millionen Euro. (EB/jr)

Der Wormersdorfer Ortsvorsteher Rolf Münch war gestern auch früh im Ort auf den Beinen, allerdings hatte er nicht den Eindruck, „dass es sich schon rumgesprochen hatte, dass die Autobahn wieder offen ist“. Natürlich sei der Verkehr wegen der Autobahnsperrung monatelang extrem gewesen, aber die Maßnahme habe auch ihren Hintergrund gehabt. Alles war eine Folge des Hochwassers. „Wormersdorf ist froh!“, freute sich Münch.

Altendorf-Ersdorf mit seinem Engpass am Ortseingang sei schlimmer betroffen gewesen, sagt Münch, schließlich habe Wormersdorf zwei beampelte Übergänge. Aber gerade im Bereich der Schule sei auch der Bürgersteig sehr schmal, er sei froh, „dass nichts passiert ist“.

Um die Nöte der Bürger wusste auch Bürgermeister Holger Jung: „Das ist ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für alle, die von den Sperrungen und Umleitungen betroffen waren. Ich denke dabei nicht nur an die Autofahrerinnen und Autofahrer, sondern auch und vor allem an die Anwohnerinnen und Anwohner, die unter der erheblichen Verkehrslast auf unseren Straßen im gesamten Stadtgebiet zu leiden hatten“. Ersten Rückmeldungen zufolge war die Entlastung insbesondere in den Ortschaften Altendorf und Ersdorf bereits am ersten Tag sofort spürbar. „Darüber freue ich mich sehr und bedanke mich bei allen Betroffenen vor Ort für ihre Geduld, die in den letzten Monaten auf eine harte Probe gestellt wurde“, so Jung, der allen Beteiligten für die zügigen Arbeiten dankt.