Das Oldtimer-Treffen des Veteranen-Clubs Wormersdorf hat sich als neuer Stern am Veranstaltungshimmel im Ort etabliert. Die aktuelle Auflage brach alle Rekorde.
Hunderte schöne FahrzeugeOldtimertreff in Wormersdorf bricht alle Rekorde
Zu hohen kirchlichen Feiertagen, aber auch für die Schützen hängen viele Wormersdorfer Flaggen aus dem Fenster – am Wochenende wurde wieder geflaggt, dieses Mal aber für das 25. Oldtimerfest der Veteranenfreunde (OVFW) und passend mit schwarz-weiß kariertem Tuch.
Zum 25. Mal organisierte der kleine, aber höchst aktive Club sein weithin bekanntes Treffen für die Besitzer historischer Fahrzeuge. Seit drei Jahren findet das Event auf dem Dorfplatz und dem angrenzenden Schützenplatz statt. Claus Esser und sein Team richteten den Festplatz und das Ausstellungsgelände mit viel Herzblut und Liebe zum Detail her. Fahnen, Wimpel, Banner und Bandenwerbung schmückten den Platz und zogen schon von weitem die Besucher an.
Am frühen Samstagnachmittag rollten die ersten Ausstellungsfahrzeuge auf das Gelände, wo Rolf Zavelberg den Fahrern die Plätze zuwies. Schnell füllte sich das Gelände, und der Dorfplatz war bald voll besetzt und alle Erwartungen übertroffen. Um die 100 Fahrzeuge, vom Zweitakter bis zum glänzenden Ackerschlepper reichte das Spektrum – und jedes Fahrzeug fand seine Fans und Bewunderer.
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Hundert Autos bedeutete 100 Geschichten: die seines Besitzers, die des Fahrzeugs – und die ganz eigene der Besucher dazu. „So einen hatte ich auch mal“, „Auf dem hab ich Fahren gelernt“ oder „So einen hätte ich gerne“, war immer wieder zu hören und die Eigentümer erzählten ihre Geschichte gerne. Bei der Zulassung der Teilnehmer gibt es keine strikten Regeln: „Jeder soll mit dem Fahrzeug kommen, an dem sein Herz hängt“, erklärte Claus Esser, der Chef der Oldtimerfreunde, der selbst einen roten MG Spitfire besitzt.
Burkhard Schramm aus Geldern hatte einen DeLorean mitgebracht, der nicht nur wegen seiner Flügeltüren und der Aluminium-Karrosserie berühmt ist. Als fliegende Zeitmaschine in der 1980er Jahre Trilogie „Zurück in die Zukunft“ ist dieses Modell das wahrscheinlich berühmteste Auto der Filmgeschichte. Schramms Faible für den DeLorean hat seinen Ursprung in der Begeisterung für die Kult-Filme. Das Fahrzeug hat er 2016 über eine Internet-Plattform in Amerika ersteigert, samt aller Film-Gimmicks wie Fluxkompensator und Hoverboard-Attrappe.
Die Oldtimerfreunde freuten sich über die Resonanz bei den Fahrzeug-Besitzern und den Besuchern, die angesichts von alten Mercedes-Benz, Ford Capri, Käfern und Audi Quattro in Erinnerung schwelgten und sich kaum satt sehen konnten an schönen Motoren und liebevollen Details an Karosserien und in Innenräumen. „Insbesondere der Umzug vom Zeltplatz am Ortsrand ins Herz des Dorfs hat dem Treffen einen ungeahnten Schub gegeben“, so Esser.
Nach der Unterbrechung durch Corona hieß es 2022 „The Boys Are back in Town“. Nachdem der Samstag schon ein toller Erfolg war, zeigte sich am Sonntagmorgen beim traditionellen Fahrerfrühstück, dass noch mehr möglich war. Der Dorfplatz war noch dichter gefüllt mit Ausstellungsfahrzeugen, und alle Straßen rund um den Platz, selbst die Tomberger Straße bis zur Kirche St. Martin, wurden zum Ausstellungsgelände. Rund 300 Fahrzeuge wurden am Ende gezählt. Die Thekenmannschaft und die Frauen am Frühstücksbuffet hatten alle Hände voll zu tun und gönnten sich keine Pause.
Nach dem Frühstück unterhielt das Fanfarenkorps der Landsknechte die Aussteller und Gäste mit einem einstündigen Platzkonzert, in dessen Verlauf Claus Esser auch um eine Schweigeminute zum Gedenken an den kürzlich verstorbenen Mitbegründer und Vereinsmitglied Theo Klick bat, mit dem er bis ans Nordkap gefahren war. Der gesamte Platz verharrte in Stille. Unter Führung von Winfried von Sturm auf seinem Holder rollte anschließend ein nicht enden wollender Fahrzeugkorso durchs Dorf. „Sowas hat Wormersdorf noch nicht gesehen“, hieß es aus den Zuschauerreihen. Aufgrund der vielen Fahrzeuge dauerte es lange, bis alle wieder einen Parkplatz gefunden hatten. Mit Ruhe und Gelassenheit behielten die Veranstalter auch im größten Andrang den Überblick.
Die Wartezeit verkürzte Gottfried Kalenberg („Schlagergotti“) mit Mitsingschlagern und Evergreens. Ortsvorsteher Rolf Münch war ebenfalls restlos begeistert. „Das ist eine Veranstaltung, die ihresgleichen sucht, macht bitte weiter so“, schrieb er in den sozialen Medien.