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Mordkommission ermitteltNeue Details zur Messerattacke auf Ehepaar – „Vorbeziehung“ zwischen Opfern und Tätern

Lesezeit 2 Minuten
Zwei Autos stehen auf einem Parkplatz an der A3.

Bei dem Überfall wurden drei Fahrzeuge beschädigt.

Nach dem Messerangriff auf ein Ehepaar an der A3 bei Bad Honnef konnte die Frau (50) das Krankenhaus wieder verlassen.

Bundesweit fahndet die Bonner Kriminalpolizei nach den mutmaßlichen Tätern, die am Mittwochabend auf dem A3-Parkplatz Logebachtal ein Ehepaar überfallen und schwer verletzt haben. Eine Spur zu den laut Polizei bis zu fünf Verdächtigen hat die Mordkommission aber noch nicht, so ein Sprecher am Freitag auf Anfrage. Die Hintergründe der brutalen Attacke würden weiter ermittelt.

Der Parkplatz Logebachtal bei Bad Honnef ist nach Einschätzung der Ermittler eher zufällig der Tatort gewesen. Daher sei man bei der Fahndung „örtlich weiter aufgestellt“. Handyvideos, die von Augenzeugen gemacht worden sind, flössen in die Ermittlungen ein.

Der Parkplatz auf der A3 bei Bad Honnef wurde abgeriegelt

In insgesamt drei Fahrzeugen sollen die Täter Zeugen zufolge auf den Rastplatz gefahren sein. Ein VW Phaeton rammte das Wohnmobil, vor dem der 51-jährige Ehemann stand, der zeitweise eingeklemmt wurde. Seine Frau (50) war mit einem BMW unterwegs, der ebenfalls von dem Phaeton gerammt wurde.

Mit den zwei weiteren Fahrzeugen, die französische Kennzeichen gehabt haben sollen, seien laut Polizei „bis zu vier weitere Personen“ dazu gekommen, die den 51-Jährigen durch Tritte und Stiche schwer verletzten. Seine Frau wurde ebenfalls durch Stiche verletzt. Während die 50-Jährige laut Polizei am Freitag aus dem Krankenhaus entlassen werden sollte, müsse ihr Ehemann weiter in einer Klinik versorgt werden. Lebensgefahr bestehe aber nicht.

Überfall auf Parkplatz Logebachtal an der A 3 bei Bad Honnef

Rettungsdienst und Polizei waren nach dem Angriff auf dem Parkplatz Logebachtal.

Während die Verdächtigen mit den zwei Fahrzeugen mit französischen Kennzeichen auf die A 3 in Fahrtrichtung Frankfurt flüchteten, ließen sie den Phaeton zurück. Der Wagen war laut einem Polizeisprecher nicht als gestohlen gemeldet. Bei einem der Fluchtfahrzeuge soll es sich womöglich um einen VW Touran handeln.

Die Ermittler haben „Anhaltspunkte für eine mögliche Vorbeziehung zwischen den Geschädigten und den Tatverdächtigen“. Angaben zur Nationalität der Opfer machte die Polizei nicht.

Tatverdächtige flüchteten auf der A3 Richtung Frankfurt

Nach dem Angriff wurde der 51-Jährige mit einem Rettungshubschrauber in eine Kölner Klinik geflogen, die Frau kam mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus. Die Attacke erfolgte gegen 20.15 Uhr am Mittwoch, es war also noch taghell, auf dem Parkplatz pausierten zahlreiche Lkw-Fahrer.

Die Tatverdächtigen flüchteten mit einem Wagen über die A3 in Richtung Frankfurt, den Phaeton ließen sie zurück. Die Polizei fahndet nach dem Fluchtfahrzeug, bei dem es sich möglicherweise um eine VW Touran handelt. 

Ein Rettungshubschrauber.

Ein Rettungshubschrauber landete in der Nähe des Parkplatzes Logebachtal an der A3 Köln – Frankfurt.

Am Mittwochabend waren die Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen, zu denen auch eine Ringalarmfahndung gehörte, zunächst erfolglos gewesen. Eine Mordkommission unter Leitung von Kriminalhauptkommissar Norbert Lindhorst hat zusammen mit Staatsanwältin Carola Stangier die Ermittlungen übernommen. Hinweise von Zeugen nimmt die Polizei unter 0228/150 entgegen.