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Warum rostet Aluminium in Cola, Eisen aber nicht?

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BERGHEIM. Was machen 13-jährige Schüler am liebsten mit einer Dose Cola? Schnell austrinken und genießen, könnte man meinen. Im Zweifel vielleicht sogar heimlich, weil die süße braune Brause nicht gerade zu den gesündesten Lebensmitteln gehört. „Da ist ja hauptsächlich Zucker drin“, weiß Matthias Lövenich. Der Schüler des Bergheimer Gutenberg Gymnasiums hat das amerikanische Kultgetränk nämlich „mal von einer ganz anderen Seite“ kennen gelernt.

Anstatt sich den Doseninhalt eisgekühlt mit einem Stück Zitrone schmecken zu lassen, war der 13-Jährige dem „Korrosionsmonster“ auf der Spur. Zwei Tage lang hat er ein Büschel Stahlwolle und einen Aluminiumstreifen in Gefäße mit Cola eingelegt. So stand es in der Versuchsanleitung des Experimentalwettbewerbs „Chemie entdecken“.

Über 1000 Schülerinnen und Schüler aus Nordrhein-Westfalen hatten diese Vorgaben ebenfalls befolgt, den Vorgang mehrere Tage beobachtet und einen Bericht mit möglichen Erklärungen für die protokollierten Reaktionen verfasst.

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Die Veranstalter des Wettbewerbes, eine Arbeitsgruppe des „Kölner Modells“, ein Arbeitskreis aus Lehrern, Vertretern der Kölner Universität und der Chemischen Institute, suchten dann die besten Versuchsberichte aus.

Unter ihnen war auch die Arbeit von Matthias Lövenich. Deshalb wird der Schüler aus Berrendorf am 10. Juli dabei sein, wenn Tassilo Küpper, Rektor der Kölner Universität, die erfolgreichsten Teilnehmer ehrt.

„Ein bisschen aufgeregt bin ich dann schon“, gibt Matthias Lövenich zähneknirschend zu. Er hatte auf Vorschlag seines Chemielehrers Wolfgang Kokisch beim Wettbewerb mitgemacht, nur weil „Chemie interessant ist“. An Preise oder gar eine Feierstunde in der Uni hatte er dabei nicht gedacht. „Ich wollte einfach wissen, was mit der Eisenwolle und dem Aluminium passiert und warum“, erzählt er so selbstverständlich, als gäbe es für 13-Jährige nichts Spannenderes.

Nach zwei Tagen messerscharfer Beobachtung und peinlich genauer Untersuchung der Cola-Inhaltsstoffe wusste Matthias Lövenich bescheid: „Die Phosphorsäure in der Cola dient dem Eisen als Schutz vor Korrosion. Deshalb bekommt sie im Gegensatz zum Aluminium, auf dem sich die Säure nicht absetzt, kaum braune Flecken.“