DIERINGHAUSEN. Kölns Regierungspräsident Jürgen Roters will wissen, was an der katholischen Grundschule (KGS) in Dieringhausen los ist, nachdem elf Kinder der 1b zum Schuljahresende von ihren Eltern abgemeldet wurden. Vergangenes Jahr war die 3b geschlossen von den Eltern abgemeldet worden.
Schulleiter Christian Hansen werde demnächst in Köln ein Gespräch mit der Bezirksregierung haben, an dem auch das Schulamt des Oberbergischen Kreises beteiligt sein wird, berichtete RP-Sprecherin Katja Pustovka.
„Wir wollen uns über die Hintergründe der Abmeldungen informieren lassen“, so Pustovka, die auch bestätigte, dass Hansen zurzeit der Schulaufsicht beim Oberbergischen Kreis wöchentlich über die aktuelle Situation an seiner Schule berichten müsse.
Bereits im vergangenen Jahr war die KGS in die Schlagzeilen geraten. Gabi Zimmermann, Klassenlehrerin der 3b, hatte um Versetzung gebeten, weil sie angeblich im Kollegium permanent gemobbt werde.
Die Eltern reagierten prompt: Sie meldeten ihre 25 Kinder geschlossen von der KGS ab. Im kommenden Schuljahr werden sie an der GGS unterrichtet, und Zimmermann wird Dieringhausen verlassen.
Auch diesmal ist der Wechsel einer Klassenlehrerin Auslöser für die aktuelle Abmeldewelle. Die Lehrerin der 1b wird zum Ende des Schuljahres die KGS verlassen. Sie wechselt zur GGS. „Die hat im Kollegium das gleiche mitmachen müssen wie schon vorher Gabi Zimmermann“, glaubt Klassenpflegschaftsvorsitzende Roswitha Biesenbach.
Sie beklagt, dass sich seit dem letzten Jahr an der KGS nichts verändert habe. Nach wie vor gebe es massive Differenzen im Lehrerkollegium, die bis hin zum Mobbing reichten. Immer wieder komme es zu Streitigkeiten, die lautstark ausgetragen würden. „Und das so, dass es die Kinder auch mitbekommen“, beklagt Biesenbach.
Allein elf Eltern der 1b zogen bislang ihre Konsequenzen. Aussagen, nach denen auch neu angemeldete Erstklässler inzwischen von ihren Eltern wieder abgemeldet wurden, konnte der RP gestern allerdings nicht bestätigen. Laut Bezirksregierung sollen 44 Kinder fürs nächste Schuljahr angemeldet worden sein. Roswitha Biesenbach nennt eine ganz andere Zahl: „Herr Hansen hat in der Schule von zwei kleinen Klassen mit insgesamt 34 Schülern gesprochen.“
Dass ein Teil der Kinder an der KGS bleibt bzw. insgesamt sechs Eltern ihre Abmeldung wieder zurück genommen haben, können sich Biesenbach und ihre Mitstreiter nicht erklären. Angeblich soll aus dem Kollegium Druck auf einige Eltern gemacht worden sein mit dem Hinweis, dass sie noch weitere Kinder an der Schule hätten.
Als Schikane verstehen die elf Eltern der 1b das Vorgehen von Schulrätin Christa Kuhle. Die soll verlangt haben, Ab- und Anmeldung ihr gegenüber schriftlich zu begründen, was das entsprechende Gesetz aber nicht vorsieht. Der RP versicherte gestern, dass man dieses unkorrekte Handeln aufklären werde.