AboAbonnieren

Music Store: Kripo gibt den Ton an

Lesezeit 2 Minuten

Wie ein Lauffeuer hat sich der Instrumentendiebstahl bei Music Store in der Musikszene herumgesprochen. Kein Wunder, da neben unzähligen Hobby-Musikern auch Profis wie Tommy Engel, Stefan Raab sowie BAP, Rammstein und die Scorpions in Europas größtem Musikgeschäft einkaufen. Am Wochenende hatten Diebe 56 hochwertige Gitarren aus den Verkaufsräumen an der Budengasse gestohlen und einen Schaden von 400 0000 Euro verursacht. Da die Täter über einen Schlüssel verfügten, gilt die Tat in den Augen der Versicherung nicht als Diebstahl: Sie zahlt nicht (wir berichteten).

„Der finanzielle Verlust schmerzt schon, doch ebenso schwer wiegt der ideelle“, sagt Jörg Doliwa, stellvertretender Geschäftsführer. Es habe viel Aufwand erfordert, derart seltene und hochwertige Gitarren zu besorgen. Dass die Täter die Gitarren legal weiterverkaufen können, hält Doliwa für ausgesprochen schwierig: „Die Instrumente sind nummeriert. Wir werden die Szene beobachten und sehen, wo die Gitarren angeboten werden.“

Während der Laie eher achtlos am Music Store vorbeigeht, kommt er für Musiker einem Paradies gleich: Von der einfachen Blockflöte bis zum Konzertflügel für weit über 100 000 Euro reicht das Angebot an Instrumenten. Hinzu kommen Zubehör, Noten, DJ-Equipment und die neuesten Entwicklungen bei Studio- und Lichttechnik. Auf 15 000 Quadratmetern Verkaufs-, Lager- und Serviceflächen finden sich mehr als 60 000 Instrumente. Dazu bedarf es neben der Zentrale an der Budengasse noch mehrerer Außenlager, darunter eines am Großmarkt.

Bis Music Store zum Branchenprimus mit 350 Mitarbeitern und einem weltweiten Vertrieb und Versand von Instrumenten aufstieg, war es ein langer Weg. Firmen-Chef Michael Sauer und sein Vater gründeten vor 35 Jahren an der Bonner Straße den ersten Music Store. 1980 folgte der Umzug in die Budengasse; in den darauf folgenden Jahren wurden weitere Geschäfte in der Nachbarschaft übernommen. Unter anderem wurde 1994 das Parkhaus „Hohe Straße“ gekauft und mit 2000 Quadratmeter Ausstellungsfläche aufgestockt.

Geschäftsführung und Polizei gehen davon aus, dass mehrere Täter den Diebstahl begangen haben, zumal die Beute mit mehreren Wagen abtransportiert worden sein muss. Gestern setzten Beamte der Kripo ihre Ermittlungen vor Ort fort. Nach Angaben der Polizei gibt es bislang keine heiße Spur.