Krefeld – Im Fall eines Abstiegs aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wollen die Krefeld Pinguine mit einer Klage dagegen vorgehen.
„Wir würden es probieren, ja”, sagte der Geschäftsführer des Tabellenletzten, Sergej Saweljew, dem Fachmagazin „Eishockey News”. Der Club werde „damit argumentieren, dass es ein unfairer Wettbewerb gewesen ist”.
Er verstehe nicht, „warum das deutsche Eishockey einen Abstieg braucht”, sagte der Geschäftsführer: „Warum soll jemand in die Zweite Liga gehen? Wir haben eine enge Liga, da entscheiden Kleinigkeiten. Und allgemein ist die Abstiegsregelung kontraproduktiv.”
Aufgrund von Corona-Fällen wurden in dieser Saison zahlreiche Spiele verlegt. Die 15 Clubs hatten sich schon vor dem Beginn der Spielzeit darauf verständigt, dass ein Punktequotient pro Spiel zählt, falls nicht alle Partien ausgetragen werden können. Erstmals seit 2006 gibt es wieder einen sportlichen Absteiger.
Saweljew erhob Vorwürfe und sieht eine Wettbewerbsverzerrung. „Es geht darum: Wer hat bessere Connections zum Staat, zu den Gesundheitsämtern? Ich bin nicht die einzige Person, die das sieht”, sagte er. „Im Januar wurden sechs unserer Spiele verlegt, fünf nicht wegen uns. Zu dieser Zeit waren unsere Spieler gesund - und jetzt soll ich die Spiele alle nachholen, viele Spiele in kurzer Zeit. Jetzt habe ich aber sieben, acht, neun Verletzte.” Es hätte aus seiner Sicht „technische Niederlagen geben sollen”.
DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke hatte zur Möglichkeit einer Klage des Absteigers vor einigen Tagen der Deutschen Presse-Agentur gesagt: „Das ist jedermanns gutes Recht. Aber mehr als die Regularien, auf die wir uns verständigt haben, einzuhalten, können wir nicht tun. Deshalb sehe ich das gelassen.”
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