Für Lena Marie (11), Simon Johannes (knapp 9), Jonathan Tobit (7) und David Paul (3) war es ein bisschen wie an Nikolaus. Vom Dompropst und Vorsitzenden des Diözesan-Caritasverbandes, Norbert Feldhoff, wurden sie im Maternushaus auf die Bühne geholt und bekamen je eine Tüte mit Geschenken überreicht - vielleicht auch als Ansporn für artiges Wohlverhalten während des Festakts zur Einführung ihres Vaters Dr. Frank Johannes Hensel (41) als neuer Direktor des Diözesan-Caritasverbandes. Ehefrau Claudia Forsen bekam vorsorglich einen Blumenstrauß für die vielen Stunden, die wir Ihren Mann weglotsen werden.
Wer bei der Feier fehlte, war Kardinal Joachim Meisner sowie Hensels Vorgänger Dr. Winfried Risse, der nachdrücklich darum gebeten hatte, auf eine Verabschiedungsfeier zu verzichten. Internist Dr. Hensel ist der erste Arzt in diesem Amt. Der gebürtige Wuppertaler war auf vielen Feldern tätig, unter anderem in Pakistan, wo er in Projekten der Basisgesundheitsvorsorge in städtischen Slums mitwirkte. Seit 1998 arbeitete Hensel in der Bundesärztekammer. Privat ist der neue Caritas-Direktor in seiner Düsseldorfer Ortspfarre St. Norbert und St. Theresia im Pfarrgemeinderat engagiert.
Generalvikar Dr. Dominik Schwaderlapp betonte in seiner Ansprache drei Aufgaben, vor der die Caritas stehe. Zum einen gehe es um die Stärkung des katholischen Profils und zwar auch im Leben der (rund 55 000) Mitarbeiter in der Erzdiözese Köln. Zweitens müsse sich die Caritas angesichts schwindender Finanzmittel auf wesentliche Aufgaben konzentrieren und sich von anderen trennen. Drittes Ziel sei die Innovation, Hilfen für Menschen mit Nöten des 21. Jahrhunderts anzubieten, Einsamkeit etwa, soziale Kälte.
Hensel, der sich bereits in den vergangenen Monaten in der organisierten Caritaswelt umsehen konnte, stellte fest: Es ist wirklich deutlich spürbar: In der Caritas wird das Leben als Geschenk Gottes angenommen und geschützt, ganz besonders da, wo es sich nicht selbst schützen kann. . . Darum finden sie uns an der Seite der Ungeborenen und ihrer Mütter und Väter, bei den Kranken und Behinderten, den Ausgegrenzten, den Verwirrten, den Armen - also gemäß unserem biblischen Auftrag bei den Schwachen und Beladenen. Es sei ihm eine große Freude und eine Ehre und ein Anspruch, zu dieser Aufgabe beitragen zu dürfen.
Viel Beifall für seine Auftritte bekam der Chor Nur Wir der Tagesgruppe Köln-Rath des Hauses St. Miriam unter Leitung von Mathias Wünsche und Pantomime Nemo, der mit seiner stillen Kunst darstellte, was Christa Pesch über das breite Aufgabenfeld der Caritas vortrug.