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Klage gegen Erzbistum KölnFrühere Justiziarin wehrt sich gegen Kündigung

Lesezeit 2 Minuten
Kardinal Woelki von hinten

Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln

Köln – Eine frühere Justiziarin klagt gegen das Erzbistum Köln. Es gehe dabei um ihre Kündigung und um eine Schmerzensgeldforderung von 50.000 Euro, sagte der Sprecher des Kölner Arbeitsgerichts, Frederik Brand, am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Am Freitag nächster Woche stehe ein Gütetermin an, um eine Einigung der Parteien zu erreichen. Eine Entscheidung über die Klage werde es an dem Tag nicht geben.

Gekündigt trotz psychischer Überbelastung

Über die Klage hatte die „Bild“-Zeitung zuerst berichtet. Danach verlangt die Justiziarin wegen Mobbings Schmerzensgeld. Der Juristin sei gekündigt worden, obwohl sie unter psychischer Belastung zusammengebrochen sei. Zudem sei sie gegen ihren Willen in Rente geschickt worden. Nach einem Medienbericht soll das Verhältnis der Bistumsleitung zu der Justiziarin schon seit geraumer Zeit zerrüttet gewesen sein. Das Erzbistum will sich nicht zu dem laufenden Verfahren äußern, wie Sprecher Oliver Schillings auf KNA-Anfrage mitteilte.

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Die Justiziarin ist auch Thema des im März vorgestellten Gutachtens über Fehler von Verantwortlichen der Erzdiözese Köln beim Umgang mit Missbrauchsfällen. Die Untersuchung der Kölner Kanzlei Gercke Wollschläger hält neun Pflichtverletzungen der Juristin fest - alles Verstöße gegen die Meldepflicht. Alle nicht an die Staatsanwaltschaft gemeldeten Fälle seien nach weltlichem Strafrecht aber verjährt gewesen.

Die Gutachter halten der Justiziarin zugute, dass sie bei der Bearbeitung der Missbrauchsverdachtsfälle großen Einsatz gezeigt und in regelmäßigem Kontakt mit der Staatsanwaltschaft gestanden habe. (KNA)