Die Brandmauer steht auf wackeligen Beinen. Forsa befragte für die nach eigenen Angaben repräsentative Umfrage 1.002 Parteimitglieder telefonisch. Im Osten war die Zustimmung höher, als im Westen.
Umfrage unter CDU-MitgliedernKooperation mit AfD im Osten erhält 45 Prozent Zustimmung
Wenige Wochen vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen würden 45 Prozent der CDU-Mitglieder einer Umfrage zufolge eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht vollkommen ausschließen. Auf die Aussage: „Die CDU sollte auf allen politischen Ebenen jede Zusammenarbeit mit der AfD ausschließen“, antworteten sie laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND): „Nein, sie sollte zumindest in den ostdeutschen Ländern und Kommunen von Fall zu Fall mit der AfD zusammenarbeiten.“ Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der 1.002 befragten Parteimitglieder schließt das kategorisch aus.
Unter den ostdeutschen Mitgliedern halten sogar 68 Prozent der Befragten eine Zusammenarbeit von Fall zu Fall für denkbar. In Sachsen und Thüringen werden am 1. September neue Landtage gewählt, in Brandenburg wird am 22. September gewählt.
Wahlen im Osten: AfD stark in den Umfragen – Frage nach Zusammenarbeit mit BSW
Die CDU hat Koalitionen oder ähnliche Formen der Zusammenarbeit mit der AfD und der Linkspartei vor Jahren per Parteitagsbeschluss ausgeschlossen. Allerdings erreicht die vom Verfassungsschutz in Thüringen und Sachsen als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei in beiden Ländern gute Umfragewerte: In Thüringen lag sie zuletzt zwischen 29 und 30 Prozent und damit klar an der Spitze. In Sachsen führt zwar die CDU in Umfragen, aber zuletzt lag auch hier die AfD bei 30 Prozent. Die Koalitionsbildung könnte in beiden Ländern schwierig werden.
Alles zum Thema Landtagswahl
- Streitpunkte ausgeräumt CDU, BSW und SPD in Thüringen streben Koalitionsverhandlungen an
- Thüringer AfD AfD-Landesverband will Höcke-Kritiker Stöber loswerden
- Regierungsgespräche CDU, BSW und SPD in Sachsen sondieren nach Konflikt weiter
- Regierungsbildung Sondierer von SPD und BSW empfehlen Koalitionsverhandlungen in Brandenburg
- Regierungsbildung in Brandenburg SPD und BSW schlagen Koalitionsgespräche vor
- Nach Landtagswahl Regierungsbildung in Thüringen kommt laut CDU-Chef voran
- Zwischenbilanz der NRW-Regierung (2) Was wurde aus den schwarz-grünen Top-Themen?
Auch die Abgrenzung zum neu gegründeten Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wird immer wieder diskutiert. Die Frage, ob die CDU mit ihr wie mit der Linkspartei jede Zusammenarbeit ausschließen sollte, bejahen 43 Prozent der Mitglieder. 52 Prozent sagen aber, sie sollte in einigen ostdeutschen Ländern eine Koalition mit dem BSW bilden. Die restlichen Befragten antworteten mit „weiß nicht“.
Forsa befragte für die nach eigenen Angaben repräsentative Umfrage für die CDU-Mitglieder zwischen dem 29. Juli und dem 2. August 1.002 Parteimitglieder telefonisch. (dpa)