Waldbröl – „Die Fehler aus der Vergangenheit wollen wir auf keinen Fall wiederholen.“ Dies ist die Botschaft, die Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber für fast 80 Interessierte hat, die am Mittwochabend virtuell zusammengekommen sind, um sich in einer Zoom-Konferenz von der Stadtspitze und Vertretern der Planergemeinschaft die ersten Entwürfe für das Merkur-Gelände in der Stadtmitte zeigen zu lassen. Und für die gibt es immer wieder großes Lob.
Entstanden sind die Skizzen nicht nur in den drei Büros der Planer, sondern auch in sieben Werkstattrunden, an denen sich ältere Waldbröler ebenso beteiligt haben wie junge. „Viele Ideen sind berücksichtigt worden“, betont Jens Ebener von den Düsseldorfer Stadtplanern Hamerla, Gruß-Rinck, Wegmann und Partner. Jetzt werde die städtebauliche Entwicklung Waldbröls auf ein neues Gleis gesetzt. So soll an der Kaiserstraße ein Ensemble aus drei Gebäuden mit jeweils drei Geschossen entstehen, dazwischen erstreckt sich der schlanke Stadtplatz, der über Stufen hinter auf einen weiteren, tiefer gelegenen Platz – Arbeitstitel: „Eventplatz“ – führt.
Investoren stellen sich vor
Öffentlich gezeigt werden sämtliche Entwürfe in den anstehenden Sitzungen des Fachausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung (26. April) und des Stadtrats (19. Mai). In der ersten Sitzung, so kündigt Bürgermeisterin Larissa Weber an, wollen auch die beiden Investoren sich und ihre Bauwerke vorstellen. Die Sitzung beginnt um 17 Uhr. Wo der Ausschuss tagt, sei aber noch nicht klar, sagt Weber. Schließlich erwarte die Verwaltung viele Zuhörer. (höh)
Herzstück soll ein Hotel werden
Der ist nahezu trockenen Fußes zu erreichen, die Häuser links und rechts haben Arkaden. Herzstück ist ein Hotel – 48 Zimmer, mehr als 2700 Quadratmeter groß, drei Sterne plus. In den anderen Gebäuden finden auf etwa 670 Quadratmetern Handel, Dienstleistung und Gewerbe Platz. Raum gibt es zudem für 20 Wohnungen unterschiedlichster Größe. Gegenüber, an der Bahnhofstraße, entsteht ein weiteres Gebäude mit zwei Geschossen: Dort einziehen könnten Ärzte oder Gewerbetreibende. Platz gibt es darüber zudem für sieben, acht Wohnungen.
Das zweite Bauwerk ist waschecht aus Waldbröl: Sowohl der Investor als auch der Architekt seien Marktstädter, verrät Jan Kiefer, Fachbereichsleiter im Rathaus. „Die Grundrisse für alle Häuser sind schon sehr genau geplant und detailreich ausgearbeitet.“ Unter dem Hotel soll eine Tiefgarage entstehen, die über die Droste-Hülshoff-Straße zu erreichen ist und die allein Anwohnern, Gewerbetreibenden und Hotelgästen vorbehalten ist. Die Zufahrt werde als komfortable Fahrradstraße angelegt, führt Planer Bernd Schneider, Büro Donner und Marenbach (Wiehl), aus. Diese sei Teil des geplanten City-Radwegs zwischen dem Promenadenweg und dem Karl-Barth-Weg.
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Öffentliche Parkplätze sind derweil auf einem neuen Multifunktionsplatz an der Nümbrechter Straße vorgesehen. „Hier könnten bei der Kirmes große Fahrgeschäfte aufgebaut werden“, überlegt die Krefelder Planerin Adriane Baakes-Zauner, aus deren Händen die Entwürfe für die grünen, wasserreichen Flächen zwischen den Neubauten kommen. Bebaut werden soll das Gelände in den Jahren 2022 bis 2024. Die Gesamtkosten belaufen sich nach Angaben von Jens Ebener auf rund 7,2 Millionen Euro bei Förderung bis zu 80 Prozent.