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Traum vom ausverkauften StadionKasalla-Sänger Bastian Campmann im Interview

Lesezeit 3 Minuten
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Kasalla spielt nun fünf Mal im Gloria.

  1. Bastian Campmann (42) ist Sänger von Kasalla, die kommendes Jahr im Stadion spielen.
  2. Thorsten Moeck sprach mit ihm über Karneval und ungewohnte Klänge.
  3. Aktuell hat die Band ein Klassik-Album veröffentlicht und spielt nun fünf Mal im Gloria.

KölnZum Jahresabschluss spielen Sie fünfmal in Folge im Gloria. Haben Sie Schlafsack und Isomatte dabei?

Campmann Gefühlt ja, denn das Gloria ist für uns eine Art Wohnzimmer, wo wir schon seit dem zweiten Bandjahr unser Abschlusskonzert spielen. Nun sind es wieder fünf Konzerte, im Grunde ziehen wir im Gloria ein.

Sind fünf Konzerte in Folge sehr anstrengend?

Auf jeden Fall. Und danach kommt der Karneval, wo wir fast jeden Tag länger auf der Bühne stehen als bei einem normalen Konzert. Energetisch ist dieser Jahresendspurt anstrengend, aber danach haben wir erstmal Urlaub. Deshalb werden wir jetzt alles raushauen.

Haben Sie dieses Mal ein Weihnachtslied geprobt?

Nein. Denn es heißt explizit Jahresabschlusskonzert und nicht Weihnachtskonzert. Wir haben nicht „Last Christmas“ einstudiert.

Nit esu laut

Das Album „Nit esu laut“ ist eine Doppel-CD mit jeweils 13 Liedern. Dabei handelt es sich um Mitschnitte der Klassik-Tour, bei der Kasalla von einem Orchester begleitet wurde. Auf dem Album sind alle bekannten Lieder – von Pirate bis Alle Jläser huh – vertreten.

Hinter Ihnen liegt eine Klassik-Tour, bei der 17 Streicher und Bläser dabei waren. „Pirate“ klang plötzlich derart anders, dass selbst das Mitsingen schwierig war. Wie haben die Menschen reagiert?

Die Reaktionen waren sehr interessant zu beobachten. Im Grunde haben wir durch die Bank weg ein positives Feedback erhalten, was uns freut, weil wir sehr viel Arbeit in das Projekt gesteckt haben. Gerade „Pirate“ weicht am krassesten vom Original ab. Bei der Ansage des Liedes sind die Leute aufgestanden und dann sah man viele Fragezeichen in den Gesichtern.

Ein bewusster Bruch.

Ja, das war Absicht, unsere älteste Nummer zu brechen. Aber auch hier war die Reaktion positiv.

Das Ergebnis ist auf der Doppel-CD „Nit esu laut“ zu hören. Werden die klassischen Musiker auch beim Stadionkonzert am 13. Juni zu hören sein?

Vielleicht nicht alle, aber sicherlich werden wir den klassischen Teil auch im Stadion aufgreifen.

Und Cat Ballou und Querbeat ebenfalls?

Nein, das kann ich so nicht sagen.

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Wenn es gut läuft, wird das Stadion ausverkauft sein. Da wird vermutlich ein Traum wahr.

Rund 31 000 Karten haben wir verkauft, je nach Bühnenaufbau werden etwa 38 000 Menschen ins Stadion passen. Es ist noch Luft, aber es ist auch noch viel Zeit. Wenn uns damals jemand gesagt hätte, dass da vielleicht 35 000 Menschen kommen werden, wäre das für uns wie Weihnachten und Neujahr an einem Tag gewesen. Das werden wir, denke ich, erreichen. Wir hatten uns anfangs schon Worst-Case-Szenarien überlegt, weil wir auch noch selber als Veranstalter auftreten.

Der Respekt war riesig?

Es war schon eine irrwitzige Idee, solch ein Konzert nach acht Jahren Bandgeschichte auszuprobieren. In Eigenregie. In der größtmöglichen Location der Stadt. Das ist kein Selbstläufer, zumal wir mit einer normalen Preisstruktur gearbeitet haben.

Querbeat verabschiedet sich allmählich aus dem Karneval und spielt viele Festivals. Wie wichtig ist der Karneval für Kasalla?

Für uns ist das wichtig. Querbeat geht einen ganz anderen Weg, ich sage immer: Das ist eine andere Sportart. Die singen Hochdeutsch und können gerne die größte Band der Welt werden.Für uns war immer klar, dass die kölsche Sprache und damit auch der Karneval ein wesentlicher Bestandteil sein werden. Wenn wir plötzlich Hochdeutsch sängen, würden wir unsere Wurzeln verlieren. Querbeat hat ein anderes Konzept.

Haben Sie in der Band eigentlich gewichtelt?

Wir hatten eine Weihnachtsfeier mit allen Mitarbeitern. Es ist gut so, dass wir in der Band nicht gewichtelt haben, denn dann würde der Begriff Schrottwichteln eine neue Dimension erreichen. Wir würden sehr schlimme Dinge in unseren Kellern finden.