Da Orchester der Musikhochschule spielte Anton Bruckers 5. Sinfonie unter der Leitung von Alexander Rumpf im Dom.
HochschulorchesterBruckners Fünfte ist für den Kölner Dom wie geschaffen

Das Hochschulorchester im Domkonzert.
Copyright: Christian Nielinger
Zum musikalisch großen Fest geriet das Konzert des Orchesters der Hochschule für Musik und Tanz, das jetzt unter der Leitung von Alexander Rumpf Anton Bruckners 5. Sinfonie in B-Dur im gut besuchten Dom aufführte. „Seine Sinfonien eignen sich geradezu perfekt für die hallige Akustik einer Kathedrale“, erklärt Andrea Graff im Begleitheft zu Anton Bruckners „monumentalen Werk musikalischer Architektur“.
Kein Selbstläufer
Aber auch wenn die Tempi gemächlich und die Klangstrukturen ausgewogen sind, ist die Musik kein Selbstläufer. Bruckner, der vor 200 Jahren geboren wurde, war ein akribischer Arbeiter. Die erste Fassung seiner 5. Sinfonie entwarf der Komponist zwischen 1873 und 1875 und überarbeitete sie in den folgenden drei Jahren noch einmal. Als die Sinfonie erst 19 Jahre später in Graz aufgeführt wurde, war sie verfremdet worden.
Der Dirigent Franz Schalk, der für die Klangsprache offenbar wenig Gespür besaß, hatte brutal gekürzt, die Instrumentierung erweitert und verändert. Es sollte dann noch einmal fast vier Jahrzehnte dauern, bis Bruckners 5. Sinfonie 1935 zum ersten Mal in ihrer Originalfassung gespielt wurde.
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Anton Bruckner selbst nannte das Werk einmal sein „kontrapunktisches Meisterstück“. Das rhythmisch vertrackte Adagio war dabei der Ausgangspunkt seines Schaffens. Zumal in diesem zweiten Satz mit seinen polyrhythmisch heiklen Passagen ist das Zusammenspiel im Dialog zwischen den triolischen Pizzicatti der Streicher und den darüberliegenden Phrasen der Bläser eine Herausforderung, die das Orchester mit Bravour meisterte. Tänzerisch, fast folkloristisch mutete der dritte Satz mit seinem Scherzo an. Ausgewogen war das Dirigat, so dass selbst bei vollen Blecheinsätzen noch die Themen der Streicher herauszuhören waren.
Kontrabässe zu beiden Seiten
Auch mit dem Nachhall ging Alexander Rumpf geschickt um. Imposant, wie sich das Orchester im Kirchenschiff aufstellte: Die Bässe teilten die Gruppe, so dass rechts und links jeweils vier Kontrabässe standen. Transparenz des Klangs durchzog die Aufführung vom ersten Satz an und die jungen Musikerinnen und Musiker spielten mit Verve und in wohlaustarierten, reichen Tonfarben.