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„Super Show, grandiose Stimmung“Jan Delay rockt den restlos ausverkauften Tanzbrunnen

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Jan Delay bei seiner Show im Kölner Tanzbrunnen.

Jan Delay bei seiner Show im Kölner Tanzbrunnen.

Der Künstler vereinte in seinem Repertoire so viele Künstler und Musik-Genres, dass es einem schwindlig wird.

Wo findet man Nena, Snoop Dogg und die Sternchen der 2000er auf einer Bühne? Die Antwort lautet: Nur bei Jan Delay. Der Künstler vereint in seinem Repertoire so viele Künstler und Musik-Genres, dass es einem schwindlig wird. Von seiner eigenen Version von Nenas „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ über Songs der amerikanischen Hip-Hop-Szene bis hin zu seinem „Pump it up Medley“ bekannter 2000er-Hits ist bei der Show des 47-Jährigen alles geboten.

Delay fährt am Freitagabend im Tanzbrunnen die komplette Palette seiner größten Hits der vergangenen 25 Jahre auf. In knapp zwei Stunden packt der Hamburger zusammen mit seiner Band „Disko No.1“ die wichtigsten Meilensteine seine Musikkarriere. Mit obligatorischem Hut und Sonnenbrille performt Delay leidenschaftlich auf der Bühne und sorgt damit für ordentlich gute Stimmung an dem heißen Abend. Im Hintergrund blinken in wechselnden Neonfarben die gigantischen Umrisse der Jan-Delay-Brille.

Jan Delay im Tanzbrunnen: Publikum stimmt über Lieder ab

Der Tanzbrunnen ist restlos ausverkauft von Delays größten Kölner Fans, die sich in erster Linie aus Generation X und Y zusammensetzen. Vor allem Paare und einige Familien feiern ausgiebig mit dem Sänger mit. Einige passen sich sogar dem Stil des Sängers an und tragen den für Delay charakteristischen Player-Hut. Fans, die keine Tickets mehr ergattern konnten, stehen hinter dem Zaun und beobachten den aufgeweckten Sänger und das rege Treiben vor der Bühne.

Obwohl die Textinhalte häufig schwer zu verstehen, geschweige denn mitzusingen sind, tanzt das Publikum ausgelassen. Darüber hinaus heizt Delay die Party an, indem er viel mit seinem Publikum spricht und erzählt, einfache Choreografien einstudiert, oder sie gezielt bei seiner Songauswahl für den Abend teilhaben lässt. So stellt er das Publikum einmal vor die Wahl vier seiner Lieder, wobei sich seine Fans mit begeistertem Geschrei für den Hip Hop Song „Wassermann“ entscheiden.

Beim gleichen Genre bleibt Delay unter anderem mit „Sie kann nicht tanzen“ und seiner Version von Rio Reisers „Für immer und für dich“. Für ein paar Lieder holt er sich außerdem als Unterstützung seinen Hamburger Kollegen Dennis Lisk, auch bekannt als Denyo, auf die Bühne. Zusammen rappen sie unter anderem einen Mix aus Snoop Doggs und Dr. Dres „The next Episode“ sowie Eminems „My name is“ – natürlich mit eigenem Text. Damit deckt Delay in seiner Show auch das Genre des US-amerikanischen Rap und Hip-Hop ab.

Zwischendurch berichtet der Sänger immer wieder von den Wendepunkten seiner musikalischen Laufbahn. Einer davon war die Band „Disko No.1“, als Delay seine Reggae-Zeiten beendet hatte. „Irgendwann hat es sich einfachausgereggeat“, erklärt er seiner Zuhörerschaft. Passend zu dem Namen seiner Begleiter setzt er anschließend zu seinem Song „Disko“ an. Der ganze Tanzbrunnen hüpft enthusiastisch zu den schnellen Takten mit. „Er macht wirklich eine super Show und die Band ist grandios“, erzählt ein mittelaltes Paar begeistert.

Einer der wenigen Minuspunkte des Abends: Während die einen ausgelassen zu den wilden Beats und der typischkrächzigen Stimme des 47-Jährigen tanzen, warten die anderen das halbe Konzert in einer der 20 Meter langen Schlangen für ihr Bier. Dabei befolgen sie natürlich nur den Appell ihres Idols, welcher seine Fans dazu ermahnt, an einem derart heißen Tag ausgiebig zu trinken. Doch von dem langen Anstehen lässt sich das durstige Publikum nicht die Laune verderben.

Als es schließlich dunkel ist, spielt er seinen größten Klassiker: „Wir nähern uns dem Sendeschluss, alle Lichter gehen aus“ – der Anfang von Delays Klassiker „St. Pauli“ und passenderweise auch das Ende des heiteren Abends.