Nach der Attacke in Magdeburg gibt die Polizei für die Kölner Weihnachtsmärkte Entwarnung. Die Betreiber zeigen sich tief betroffen.
„Total aufgewühlt“Weihnachtsmärkte in Köln reagieren auf Anschlag in Magdeburg – Schweigeminute um 19 Uhr
Für die Kölner Weihnachtsmarkt-Betreiber brachte der gestrige Freitagabend einen Schock mit sich. Während ihre Gäste sich an Glühweinständen tummeln, fährt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ein Auto in eine Menschenmenge. Fünf Personen werden getötet und 200 verletzt, heißt es in aktuellen Polizeiangaben.
Die Nachricht aus der rund vier Stunden entfernten Stadt kommt schnell in Köln an: „Das Team war unheimlich betroffen und natürlich auch total aufgewühlt“, erklärt Birgit Grothues, Sprecherin des Weihnachtsmarkts am Dom. Die Gedanken seien auch zu den Kölner Märkten und dem eigenen Sicherheitskonzept gewandert.
Seitens der Polizei habe es jedoch bald Entwarnung gegeben: „Wir haben noch gestern Abend von der Polizei die Ansage gekriegt, dass für die Kölner Weihnachtsmärkte keine besondere Gefährdungslage besteht.“
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Magdeburg: Polizei gibt Entwarnung für Märkte in Köln
Ein Sprecher der Polizei bestätigte: „Im Moment gibt es keine Hinweise darauf, dass eine Gefährdung für Kölner Weihnachtsmärkte vorliegt. Aber wir sind jederzeit in der Überprüfung der Lage und der Maßnahmen.“ Die Polizei sei nach wie vor auf den großen Weihnachtsmärkten präsent. „Aktuell sind wir nicht in der Situation, dass wir stärker tätig werden.“
Seine eigenen Sicherheitsvorkehrungen erhöhe der Markt auf dem Roncalliplatz deshalb nicht, sagt Grothues. Polizei und vom Markt-Betreiber angestelltes Security-Personal arbeiten zum Schutz der Gäste Hand in Hand. Dieses Personal habe der Markt am Dom erst am Montag aufgestockt und Kontrollen an den Eingängen eingeführt. Grund waren die Kofferfunde der vergangenen Tage. Betreiber von anderen Weihnachtsmärkten waren am Samstagnachmittag für die Rundschau telefonisch nicht zu erreichen.
Köln: Schweigeminute auf Weihnachtsmärkten für Opfer in Magdeburg
Spurlos geht die Attacke in Magdeburg trotzdem nicht an Kölner Märkten vorbei. Es herrsche große Betroffenheit gegenüber den Opfern und ihren Angehörigen, sagt Grothues. Die Betreiber seien untereinander in Kontakt. In gemeinsamer Abstimmung werde es auf den Weihnachtsmärkten heute um 19 Uhr eine gemeinschaftliche Schweigeminute geben. Auf dem Roncalliplatz sollen auch die Lichter des großen Tannenbaums und der Bühne ausgehen.
In einem gemeinsamen Statement auf Social Media machten einige Kölner Weihnachtsmärkte heute Mittag bereits ihr Mitgefühl gegenüber den Betroffenen deutlich: „Wir denken ebenfalls an die Marktbeschicker und die Veranstalter, die mit dem Weihnachtsmarkt die Menschen erreicht haben, die auf dem Weihnachtsmarkt entspannte Stunden verbringen wollten“, heißt es darin unter anderem. Unterzeichnet ist es neben dem Markt am Dom vom Nikolausdorf am Rudolfplatz, dem Markt der Engel am Neumarkt, dem Markt in der Altstadt und dem Hafenweihnachtsmarkt.
Von ihrem Container-Büro am römisch-germanischen Museum könne Grothues den Weihnachtsmarkt am Dom überblicken. Er sei weiterhin sehr gut besucht. Ein Stück weit stehe vielleicht die Frage im Raum, ob man sich eventueller Angst beugen oder weitermachen und damit ein Zeichen setzen will. „Viele Leute scheinen es so zu sehen, dass sie sich den Weihnachtsmarktbesuch nicht nehmen lassen wollen.“
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