AboAbonnieren

Monatelange SperrungSanierung an der Dombauhütte wird deutlich teurer

Lesezeit 2 Minuten
Ein seltener Blick in die Schmiede der Dombauhütte. An den Rohren oberhalb des Ofens ist klar zu erkennen, wo das Wasser von der Decke auf das Metall tropft.

Ein seltener Blick in die Schmiede der Dombauhütte. An den Rohren oberhalb des Ofens ist klar zu erkennen, wo das Wasser von der Decke auf das Metall tropft.

Die Sanierung ist aufwendiger als zuerst gedacht, es traten zusätzliche Probleme auf. Nun ist klar, dass die Instandsetzung auch deutlich teurer wird als geplant. Was genau der Grund ist, lesen Sie hier.

Die Definition von Dringlichkeit scheint ein dehnbares Maß zu beinhalten. Die Stadtverwaltung stellte gemeinsam mit der hohen Domkirche Anfang Juni die Sanierung der Decke der Dombauhütte als dringend notwendige Maßnahme vor, deswegen sollte die Freigabe der Mittel für die gesteigerten Kosten mit Dringlichkeit in die Politik gehen. Nun ist klar: Die Sanierung wird 4,4 Millionen Euro teurer als bisher gedacht.

Ursprünglich war die Rede davon, dass die Politik die Dringlichkeit beschließen müsse. Seitdem hat am 15. Juni der Stadtrat getagt und am 10. Juli auch der Hauptausschuss, beide Gremien hätten dies tun können. Es scheint aber gar kein Beschluss nötig zu sein: In einer Mitteilung informierte die Verwaltung die Politik am Montag über die Mehrkosten. Das Geld kommt aus dem Wirtschaftsplan der Gebäudewirtschaft.

Dringlichkeit ist geboten, immerhin geht es um einen der prominentesten Wege der Stadt. Denn die Werkstätten der Dombauhütte liegen unter dem Durchgang zwischen Römisch-Germanischem Museum und Kölner Dom. Der Bereich ist bereits seit Monaten gesperrt. Unzählige Touristen, aber auch Pendler ins Rechtsrheinische, nutzen den Durchgang eigentlich täglich. Zuletzt hieß es, dass der Abschnitt Ende Juli wieder freigegeben wird. Mittlerweile heißt es, dass dazu keine belastbaren Aussagen gemacht werden können.

Die Instandsetzung gestaltet sich jedoch durch den schlechten Zustand der Betondecke und die entdeckten Schadstoffe deutlich aufwendiger als geplant. Die Leiterin der Gebäudewirtschaft, Petra Rinnenburger, sprach Anfang Juni noch von einer Verdopplung der Kosten. Die Rundschau berichtete damals, dass die Kosten sich dem Vernehmen nach jedoch fast vervierfachen. Das hat sich nun bestätigt.

Verwaltung und Domkirche teilen Kosten

So war die Sanierung ursprünglich im März mit einer Kalkulation von 1,2 Millionen Euro angesetzt worden. Mittlerweile geht die Verwaltung laut der Mitteilung von 5,6 Millionen Euro Kosten aus, also Mehrkosten von 4,4 Millionen Euro. Diese Kostensteigerung setzt sich zusammen aus rund 1,3 Millionen Euro aufgrund von außergewöhnlichen Markteinflüssen, rund 1,5 Millionen Euro für spezielle Risiken des Bauens im Bestand und weiteren 1,6 Millionen Euro für die aufwendigere Planung und Ausführung.

Die Kosten trägt die Stadt nicht allein. „Die Gebäudewirtschaft verhandelt mit der hohen Domkirche über deren Kostenbeteiligung“, heißt es seitens der Verwaltung. Im Juni war noch unklar, ob die Kosten nach dem Prinzip 70 Prozent Stadt und 30 Prozent hohe Domkirche aufgeteilt werden, oder doch 80/20.