Köln – Wer hätte gedacht, dass die Mauenheimer Singers solche Granaten hervorbringen würden. Fünf Jahre lang, von 1965 bis 1970, waren der Lehramtsanwärter Peter Werner, Rolf Lessenich und Walter Pelzer mit weiteren vier Freunden bei Pfarrfesten, in Kirchen oder Weihnachten in der JVA aufgetreten. Nach einer längeren Pause schlug Werner seinen Kumpels vor, im Karneval aufzutreten, erstens, weil er sich etwas Geld neben dem Studium verdienen wollte und zweitens, weil er den Karneval liebte. Die zwei schlugen sofort ein, und man engagierte als Schlagzeuger Janus Fröhlich, einen Studienfreund von Peter Werner.
Als die vier 1972/73 beim Vorstellnachmittag der Kajuja im Pfarrsaal von St. Bruno in Lindenthal auftreten, sind sie „Ne Höhnerhoff“ in Kostümen mit echten Höhnerfedern. Gespielt wurde „Ne Höhnerhoff-Rock“, der kam so gut an, dass die Gruppe an diesem Tag auf Anhieb 120 Auftritte bekam. Außerdem war das Stück auch gleich der erste Hit der Gruppe. In den Auftrittspausen zogen sie durch die Säle und suchten „Löcher“, sprangen ein, wenn Künstler ausgefallen waren. Im zweiten Jahr präsentierten sie „Putt putt putt mein Höhnchen“ – und landeten einen Reinfall. Ab 1976 wird die Gruppe auch außerhalb des Karnevals gebucht.
1977 wurde die Gruppe „geadelt“, sie trat ab der Zeit in der „Lachenden Sporthalle“ auf (1999 dann der Wechsel in die Kölnarena). Im gleichen Jahr stieg Rolf Lessenich aus. Der gelernte Bankkaufmann wollte seinen Traum von einer Kneipe auf Ibiza verwirklichen, blieb aber doch bis 1995 in Köln und spielte in anderen Formationen. Für ihn kam Peter Horn, Sänger und zehn Jahre lang das Gesicht der kölschen Band. Mit ihm wandelt sich die Juxtruppe zu einem ernsthaften Unternehmen.
Im Oktober 1978 – Werner und Fröhlich sind beide 28 Jahre alt – produziert die Gruppe ihre erste Langspielplatte: „Ich will noh Hus“. Da sind sie in Karnevalskreisen schon sechs Jahre lang bekannt wie die bunten Hunde. In dem Jahr beginnt auch die Verbindung zum 1. FC Köln. „97 Prozent der Kölner werden mit dem FC-Gen geboren“, behauptet Janus Fröhlich. „Ne Höhnerhoff“ produziert eine Single: Auf der einen Seite der Titel „Unsre Bock eß Meister“ und (falls das schiefgeht) auf der anderen: „Kater-Blues“. Es geht gut. Der WDR spielt diese „FC-Hymne“, „und drei Tage danach waren 20 000 Platten verkauft“, erinnert sich Werner. 1985 folgt „unser Hätz schlät för dr FC-Kölle“. „Wir sind ja die Hausband des FC“, betont Fröhlich.
1979 kommt Verstärkung: Der Programmierer Günter Steinig und der Speditionskaufmann FM (Franz-Martin) Willizil stoßen zur Truppe, die Band absolviert mehr als 200 Termine im Karneval. In diesem Jahr gelingt der Durchbruch mit einem Lied, das noch heute alle Karnevalsjecken kennen und mitsingen: „Ich bin ene Räuber“. Inzwischen hatten sie Federn gelassen, traten in normaler Kleidung auf und änderten den Bandnamen: „De Höhner“. Die Jungen treten auch übers Jahr auf, arbeiten als Statisten im Millowitsch-Stück „3 Daach alt Kölle“ im Theater an der Aachener Straße. Für eine Session ist die Truppe erst nach Theaterschluss ab 23 Uhr auf den Karnevalsbühnen zu hören.
Seit 1987 heißt die Gruppe nurn och „Höhner“. Im gleichen Jahr verlässt Peter Horn die Gruppe nach einer langen, heftigen internen Diskussion, die die Band zeitweise vor eine Zerreißprobe stellt. Horn will weiter auf den kölschen Weg setzen und ausschließlich in Mundart singen. Dagegen plädieren die anderen Bandmitglieder dafür, sich langsam zu öffnen, auch mit rheinischen und hochdeutschen Liedern aufzutreten. Für Peter Horn kam Henning Krautmacher, bis heute Sänger der Höhner.