Köln – Unkonventionelle Lösung in Corona-Notzeiten: Die Universität zu Köln hat mehrere Hallen und Räume der Kölner Messe gebucht, die derzeit ungenutzt leer stehen. Sie führt dort Präsenz-Prüfungen für Studierende durch, sagte Uni-Pressesprecher Dr. Patrick Honecker der Rundschau auf Anfrage: Vom 2. bis 5. Juni 2020 schreiben insgesamt rund 6000 Studierende in den Deutzer Hallen Klausuren – mit Mundschutz und bis zu drei Metern Abstand voneinander.

Die Uni stellte das laufende Semester wegen der Corona-Pandemie wie alle Hochschulen nahezu komplett auf Digital-Angebote um. Wie Prüfungen unter den strikten Hygiene-Bedingungen überhaupt stattfinden können, bereitet vielen Kopfzerbrechen.

Improvisation ist gefragt. Da wegen Corona keine Messen stattfinden, nutzte die Uni die Gelegenheit zur Miete der Hallen. Mit dem Start des Uni-Prüfungsbetriebs in Präsenz werden nun alle Prüfungen nachgeholt, die ab dem Wintersemester 2019/20 nicht stattfinden konnten sowie reguläre Klausuren des Sommersemesters, so Honecker. Für Tausende Studierende werden sie also live über die Messe-Bühne gehen – unter sehr ungewöhnlichen Bedingungen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Mülheimer Brücke maroder als gedacht

Generalsanierung läuft aus dem Ruder

Von

Ingo Schmitz

Merken

Corona in Köln

Abwasser in Köln belegt Corona-Welle – Keine Zahlen am Sonntag

Merken

In Not durch Corona

Eltern von Förderschülern fühlen sich allein gelassen

Merken

An den vier Tagen werden von 8 bis 19.30 Uhr 36 Prüfungen abgelegt, besonders in Fachbereichen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen sowie Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Jede Prüfung dauert ein bis drei Stunden. In größeren Zeitabständen dazwischen werden Hygienemaßnahmen durchgeführt. Um die Klausuren mit bis zu 500 Studierenden unter den Sicherheitsregelungen durchführen zu können, ist viel Platz nötig. Online-Konzepte wären aufwendiger gewesen, das Präsenz-Verfahren sei zudem prüfungssicher.