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Stern von Bethlehem am Kölner DomMit dieser Aktion will Kölns Dompropst Mut machen

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Stern von Bethlehem

Köln – Einen Lichtblick. Ein Zeichen, dass alles gut wird. Das kann die Welt gerade sehr gut gebrauchen. Und der neue Dompropst Guido Assmann will dieses Zeichen setzen. Wobei, das Zeichen gibt es schon, er will es aber ins rechte Licht rücken. Nach der Heiligabendmesse, so gegen 19.15 Uhr, wird der Stern von Bethlehem auf besondere Weise angestrahlt. Und von da an an jeden Abend bis zum 10. Januar, zum Fest der Taufe des Herrn. „So soll uns der Stern dazu aufrufen, zusammenzustehen, aufeinander Rücksicht zu nehmen und hoffnungsvoll in neue Jahr zu blicken“, sagt Assmann.

„Einen kleinen Akzent“, nennt Assmann die erste Aktion, mit der er als neuer Dompropst seit seiner Einführungsmesse Ende September, in die Öffentlichkeit tritt. So ganz klein ist der Aufwand allerdings nicht, damit der Stern über der Stadt leuchten kann. Bereits in den vergangenen Tagen wurden dafür vier lichtstarke Scheinwerfer installiert. Sie befinden sich in rund 70 Metern Entfernung zu dem Vierungsturm, auf dem der Stern von Bethlehem thront. Zwei Strahler wurden im Inneren der beiden Haupttürme angebracht. Zwei befindet sich direkt hinter der Giebelwand auf Höhe der Traufen des nördlichen und südlichen Querhauses.

Stern von Bethlehem

Ohne Unterstützung würde es die Aktion nicht geben . „Wir sind der Licht Kunst Licht AG mit Sitz in Bonn, Berlin und Barcelona sowohl für die schöne Idee als auch für die beeindruckende Umsetzung und die Finanzierung dankbar“, sagt Dombaumeister Peter Füssenich. Auch er wünscht sich: „Möge der Stern in diesen schwierigen Zeiten, wie bereits für die Heiligen Drei Könige, ein Zeichen der Freude und der Hoffnung sein.“

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Der jetzige Stern wurde im Jahr 1860 auf dem Vierungsturm angebracht. Er ist aus feuervergoldetem Kupfer und hat einen Durchmesser von anderthalb Metern. Vom Domfußboden aus gemessen befindet er sich in einer Höhe von 109 Metern. Einst war vorgesehen, dass der Dreikönigsschrein genau in seiner Flucht steht. Heute ist der Stern eines von wenigen Elementen, die von der ursprünglichen, sehr filigranen neugotischen Zinkverkleidung des Turmes erhalten sind. Der Rest der Außengestaltung war nach schwerer Beschädigung im Zweiten Weltkrieg unter Erhaltung der originalen Eisenkonstruktion zwischen 1961 und 1973 in modernen Formen erneuert worden.

Trauer um Domgoldschmied

Die Kölner Dombauhütte trauert um den langjährigen Leiter der Goldschmiedewerkstatt, Peter Blog, der am vergangenen Montag im Alter von 82 Jahren verstorben ist. Geboren wurde Blog in Köln-Mülheim. Er erlernte bereits mit 15 Jahren die Kunst des Goldschmiedens.

1970 war Peter Blog als verantwortlicher Restaurator mit der umfassenden Restaurierung des Dreikönigenschreins betraut. Damals noch als Mitarbeiter des Kölner Goldschmieds Fritz Zehgruber. Anschließend übernahm er als Leiter der eigens eingerichteten Goldschmiedewerkstatt der Dombauhütte die restauratorische Betreuung des Domschatzes und der Silberkammer.

1975 wurde die Prunkmonstranz aus dem Jahr 1657 aus der Domschatzkammer geraubt und fast vollständig zerstört. Blog wurde mit der Rekonstruktion dieses einzigartigen Kunstwerks betraut. Unter Verwendung der wenigen erhaltenen Elemente gelang es ihm, anhand von Fotografien innerhalb von neun Jahren die Monstranz wieder neu erstehen zu lassen.

2002 widmete sich eine Ausstellung in der Domschatzkammer seiner außergewöhnlichen Handwerkskunst. Er fand neben seinen aufwendigen Restaurationen auch die Zeit, eigene Werke zu schaffen. Sein Meisterstück, eine 1963 geschaffene Monstranz, ist heute Teil des Domschatzes. Neben den Arbeiten am Dom hat Blog auch in zahlreichen anderen Kirchen und Klöstern gewirkt. Beispielsweise bei der Restaurierung der Goldenen Madonna im Hildesheimer Domschatz.