Euphorisch, aber entspanntSo gut ist die Stimmung schon vor dem Start des Summerjam
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Köln – Dicht an dicht stehen die Zelte bereits am Donnerstagnachmittag am Fühlinger See. Während die einen auf der Suche nach einem Platz sind, haben sich andere schon unter Pavillons zu Gemeinschaften zusammengefunden. Sei es zum Anstoßen oder zum Entspannen im Schatten. Denn die Sonne meint es bisher mit etwa 30 Grad gut mit den Summerjam-Fans. Reggae-Beats tönen schon vor Beginn des offiziellen Programms aus mitgebrachten Boxen. Neben der jamaikanischen Flagge schmücken vor allem die Farben der Rastafari-Bewegung das Zeltlager: rot, gold beziehungsweise gelb und grün.
Steffi Meyer zieht einen vollbepackten Bollerwagen hinter sich her. Gemeinsam mit ihrem Freund Sascha Deus ist sie aus Osnabrück nach Köln gekommen, um am Festival teilzunehmen. Für beide ist es das erste Mal, die Tickets haben sie spontan vor zwei Wochen gekauft.
Anders sieht es bei Leah Gajetzki aus. „Ich komme seit bestimmt fünf oder sechs Jahren hier hin. Dann habe ich meinen Freund mitgeschleppt, und nach und nach kamen immer mehr Freunde dazu“, erzählt die 26-Jährige lachend. Inzwischen sind sie eine Gruppe von 14 Leuten. Sechs davon sind bereits seit Dienstag hier. Die Karten haben sie schon seit 2020.
Direkt am Wasser haben die Langenfelder ihr Lager aufgeschlagen und füllen die Zeit zum Festivalbeginn unter anderem mit dem Spiel Bierpong. Mit ihren Nachbarn haben sie sich schon angefreundet, weil es so heiß ist, lassen sie sie mit unter ihren Pavillon. „So ist das hier beim Summerjam. Da ist man nett zueinander“, sagt Leahs Freund.
Lisa Rolofs und Robin Dietrich stehen am Eingang des Zeltplatzes am Parkplatz 2. Beide tragen rote Westen: Sie gehören zum „Welcome-Team“. Die Gruppe aus Freiwilligen gibt es seit diesem Jahr, sie hilft den Ankommenden. „Wir stehen für Fragen bereit, geben Mülltüten raus“, erklärt Rolofs. „Alle kommen gut gelaunt an.“ Dietrich ergänzt: „Bisher ist es ganz friedlich.“ So friedlich, dass einige der Gäste auf ihren Liegen eingeschlafen sind. Die Hitze wird ihren Teil dazu beigetragen haben. An einigen Zelten stehen geleerte Flaschen Alkoholika und an der einen oder anderen Stelle schwebt der Geruch von Marihuana über den Zeltplatz.
Einige Gäste sind besonders gut ausgestattet und haben aufblasbare Schwimminseln oder einen Gerüstaufbau für den perfekten Blick über den See mitgebracht. Grills, Duschzelte oder Pools für die Getränke gehören zum üblichen Equipment. So auch Konstruktionen, um (vorzugsweise Bier) aus dem Trichter zu trinken.
Überblick
Freitag
Seeed spielen um 22.25 Uhr auf der Hauptbühne Red Stage. Vorher kommen Milky Chance (18.45) und Patrice (20.25). Auf der Green Stage stehen Konshens (22.25) und Juju (20.50).
Samstag
Gentleman steht um 23.25 Uhr auf der Red Stage. Vorher spielt Sean Paul (21.40) und Stonebwoy (16.20). Der Jamaikaner Ziggy Marley schließt die Green Stage (23.20).
Sonntag
Protoje (Red) und SDP (Green) spielen um 21 Uhr, Shaggy um 19.15 Uhr auf der Red Stage.
Tickets
Das ganze Wochenende kostet 170 Euro. Tagestickets vor Ort, E-Tickets für Freitag (85 Euro) und Sonntag (80 Euro). (khe)
Kai Thümmler wohnt im „Eichhörnchen-Camp“. Das Lager hat seinen Namen dadurch, dass eine Flagge mit einem Eichhörnchen am Pavillon hängt. „Wir sind gestern aus der Nähe von Münster angereist, um den bestmöglichen Platz zu finden“, erklärt Thümmler. Zu seiner Gruppe gehören seine Freundin und sein „Homie“. Beiden hatte er die Karten bereits letztes Jahr geschenkt. Jetzt sind sie froh, endlich hier sein zu können. „Wunderbar. Alles top. Wetter toll. Bisher war die Vorhersage ja nicht so gut, aber ich bin optimistisch“, so sein Fazit.