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Schauspieler Hardy KrügerVon der Hitler-Schule zum Kämpfer gegen Rechts

Lesezeit 2 Minuten

Schauspieler Hardy Krüger beim Empfang im Rathaus. (Foto: Belibasakis)

Köln – Mit 13 Jahren kam er auf die Adolf-Hitler-Schule Sonthofen in Bayern. Eine Elite-Kaderschmiede der Nazis. „Hitler und Goebbels haben geglaubt, aus mir den zukünftigen Gauleiter von Moskau machen zu können“, höhnte Weltstar Hardy Krüger am Dienstag im Historischen Rathaus Köln. Derzeit befindet sich der 85-Jährige auf einer deutschlandweiten Rathaus-Tour unter dem Motto „Gemeinsam gegen rechte Gewalt.“

Dass er in seiner Kindheit und Jugend zuerst ein „begeisterter Anhänger des verbrecherischen Anstreichers“ aus Braunau war, daraus macht Krüger keinen Hehl. Mit 15 Jahren wurden ihm dann vom Schauspieler Hans Söhnker die Augen geöffnet – ausgerechnet bei den Dreharbeiten zum NS-Propagandastreifen „Junge Adler“ von 1943.

Für Krüger ergibt sich aus seiner Biografie eine besondere Verantwortung, sich gegen Rechtsextremismus zu engagieren. Darum gründete er im Frühjahr mit Schauspieler Dieter Hallervorden, Regisseur Hark Bohm, Journalist Klaus Bednarz und der Initiative „Exit“-Deutschland ein Aktionsbündnis gegen Rechts.

Doch anders als „Exit“-Deutschland – eine Organisation, die Rechtsextremen den Ausstieg aus der Neonazi-Szene ermöglicht, bemüht sich Krügers Initiative um Prävention. Ziel ist es, junge Menschen vom Abdriften in die rechte Szene abzuhalten. Krüger: „Den biertrunkenen Kameradschaftsabenden von Hitlers Nachfolgeverbrechern ist Sinnvolles entgegenzusetzen.“ Besonders mittellosen Jugendlichen müsse der Zugang zu sinnvollen Freizeitaktivitäten und Hobbys auch kostenlos ermöglicht werden.

Zuvor hatte sich der engagierte Schauspieler gemeinsam mit seiner Frau Anita ins Gästebuch der Stadt eingetragen. Oberbürgermeister Jürgen Roters begrüßte Krügers Engagement. Roters mahnte beim Empfang, dass man immer wieder gegen Rechtspopulisten wie „Pro Köln“ vorgehen müsse.