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Reul informiert sich am DomKöln startet ruhig in die Silvesternacht

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Innenminister Herbert Reul spricht mit Polizisten.

Köln – Köln erlebt bislang einen ruhigen Silvesterabend. In der City sind Kölner und Touristen unterwegs, spazieren bei milden Temperaturen durch die Stadt oder machen sich nach einem Essen im Lokal auf den Heimweg. Der Bereich rund um den Dom ist abgesperrt, Polizisten und Mitarbeiter des Ordnungsamtes prägen das Bild. Böller und Raketen sind hier verboten.

Am Abend machte sich Innenminister Herbert Reul (CDU) ein Bild von der Lage, sprach nach einem Besuch auf der Innenstadtwache lange mit den Beamten vor dem Hauptbahnhof. „Es ist sehr ruhig, und es spricht viel dafür, dass es heute so bleibt“, sagte Reul. Es sei schade, dass nicht gefeiert werden kann, aber man müssen nun Rücksicht aufeinander nehmen. Den Polizisten dankte er ausdrücklich.

Es sei kein normaler Beruf, und der erfordere nun mal immer wieder besondere Leistungen. „Es ist gut, dass die Beamten hier sind.“ Gerüchten, es könne zu Protesten gegen die Corona-Schutzmaßnahmen kommen, widersprach die Polizei. Es gebe keine Hinweise darauf. Bislang habe man keine besonderen Vorkommnisse registriert, sagte ein Polizeisprecher. Die Behörde ist mit mehreren hundert Beamten vor Ort.

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Jens und Susanne Kleß aus dem Kreis Herford feiern Silvester in Köln.

Einige Touristen konnten die Sperrungen zunächst nicht richtig einordnen und waren erstaunt über die scharfen Maßnahmen. „Silvester bleibt Silvester“, sagte ein Paar. „Wir feiern trotzdem.“ Jens und Susanne Kleß waren essen und machten sich auf den Weg ins Hotel. „Wir kommen häufiger nach Köln, die Atmosphäre ist dieses Jahr schon etwas unheimlich.“ Man könne sich aber nicht nur zuhause einschließen. „Wir machen uns trotzdem eine schöne Zeit.“ Im Gaffel-Brauhaus nebenan spielte Björn Heuser auf - fast wie früher, aber der Zutritt war nur mit 2G und Test erlaubt. Auch in der Altstadt und am Rhein waren am frühen Abend viele Menschen unterwegs.

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Die Stadt hatte wie im Vorjahr Menschenansammlungen und das Abbrennen von Pyrotechnik am Rheinufer, in der Altstadt und an den Party-Hotspots wie am Brüsseler Platz oder im Kwartier Lateng untersagt. Ein Alkoholverbot in diesen Zonen gab es dieses Mal nicht. Die Allgemeinverfügung war diese Woche mit Bezug auf die Corona-Schutzverordnung NRW erlassen worden. Das Ordnungsamt sollte sich laut Stadt auf den öffentlichen Raum konzentrieren. Nur in absoluten Ausnahmefällen und bei Hinweisen auf größere Partys werde man im privaten Raum beobachten, ob das Kontaktverbot eingehalten wird, sagte eine Stadtsprecherin. Private Treffen sind derzeit in NRW auf maximal zehn geimpfte Personen plus Kinder unter 14 Jahre beschränkt.

Einen Tag vor Silvester hatte Polizeipräsident Uwe Jacob an die Kölner Bürger appelliert, sie mögen sich trotz aller Enttäuschung über den erneuten Ausfall der Silvesterfeierlichkeiten zurückhalten und nur im kleinen Kreis feiern. „Ich weiß um den Frust derer, die alles getan haben, um die Pandemie in den Griff zu bekommen“, sagte Jacob. Die Pandemie zerre an den Nerven, das spüre die Polizei im Alltag, der Ton werde rauer. Für den Neujahrstag ist eine Demonstration gegen die Corona-Schutzmaßnahmen am Bahnhofsvorplatz angekündigt. Die Polizei rechnet auch in Köln mit einem stärken Zulauf bei Protestkundgebungen. Auch für Montagabend sind Proteste angekündigt.