Köln – Weil die Infektionszahlen steigen und sich bei vielen Bürgern auch im näheren Umfeld die Corona-Fälle häufen, steigt auch die Nachfrage nach verlässlichen Tests. Die größte Sicherheit bieten dabei PCR-Tests.
Ärzteverbände wie der Marburger Bund haben bereits Alarm geschlagen. Die Befürchtung: Die anrollende Omikron-Welle könnten die PCR-Testkapazitäten übersteigen. Unklar ist auch noch, wie zuverlässig Antigen-Schnelltests auf Omikron reagieren. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte bereits eine Liste mit Tests angekündigt, die die neue Virusvariante gut erkennen. Die wichtigsten Fragen zur Kölner Lage bei den Tests.
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Wer hat Anspruch auf einen PCR-Test?
Grundsätzlich ist ein PCR-Test für jeden Bürger möglich. Die nationale Teststrategie der Bundesregierung gibt aber Empfehlungen, wann ein PCR-Test zum Einsatz kommen soll. Das ist der Fall, wenn die Person symptomatisch ist, wenn ein Antigen-Schnelltest positiv ist oder wenn die Person Kontakt zu einer bestätigt infizierten Person hatte. In diesen Fällen ist der PCR-Test kostenlos.
Als Nachweis gilt zum Beispiel eine rote Meldung in der Corona-Warn-App. Ist keine der Bedingungen erfüllt, muss der PCR-Test selbst bezahlt werden. Kostenpunkt im Gesundheitsamt am Neumarkt: 58,28 Euro. Bei privat betriebenen Teststellen können die Kosten abweichen.
Wo sind PCR-Tests möglich?
Auf der Internetseite der Stadt gibt es eine Liste mit beauftragten Teststellen, die beim Gesundheitsamt registriert sind. Darunter befinden sich nach Postleitzahl sortiert neben privaten Teststellen auch Angebote in Apotheken und Arztpraxen.
57 der aufgeführten Teststellen bieten laut Stadt grundsätzlich PCR-Tests an. Eine stichprobenartige Überprüfung ergibt: Viele bieten aktuell keine PCR-Tests an. Auch die Kriterien, wann ein PCR-Test kostenlos ist und wann nicht, variieren.
Einige private Anbieter bieten ausschließlich kostenpflichtige PCR-Tests an. Wer sich rechtzeitig über Angebote in der Umgebung informiert, kann also Geld sparen. Auch die Zeit, bis das Ergebnis des Tests da ist, variiert.
So preisen einige Anbieter auch Tests an, bei denen das Ergebnis noch am selben Tag vorliegt. Coronapoint plant aktuell die Einführung von Express-Tests, bei denen das Ergebnis nach einer Stunde da ist.
Wie ist die Testkapazität aktuell ausgelastet?
Aktuell sind in Köln laut Stadt täglich rund 125 000 Bürgertestungen möglich. Die höchste Auslastung verzeichnete die Stadt am 5. Januar mit knapp 102 000 durchgeführten Tests. Seitdem bewege sich die Nachfrage auf konstant hohem Niveau zwischen 70 000 und 80 000 Tests pro Tag.
Während es bei zentralen Anlaufstellen gerade zum Wochenende schwieriger wird, spontan einen Termin zu bekommen, sind vor allem in den Veedeln immer freie Termine zu finden. In den Teststellen des privaten Anbieters Coronapoint liege die Auslastung derzeit zwischen 80 und 100 Prozent.
Werden PCR-Test-Termine schon knapp?
In die Test-Gesamtzahl der Stadt sind die PCR-Test-Kapazitäten eingerechnet, da der Test an sich der gleiche ist wie ein Antigen-Schnelltest. Nur die Auswertung ist eine andere. Wer frühzeitig plant, bekommt zumindest im Gesundheitsamt ohne Probleme einen PCR-Test-Termin.
Wer ohne Termin kommt, muss dagegen mit langen Wartezeiten rechnen. Die Nachfrage nach PCR-Tests steige aktuell stark, teilt der Anbieter Coronapoint mit. Durch die baldige Anbindung an ein eigenes Labor sei die Kapazität allerdings ausreichend und könne bei Bedarf aufgestockt werden.
Wo teste ich mich bei Symptomen?
Personen mit Symptomen, die auf eine Corona-Infektion hindeuten, sollen sich bei ihrem Hausarzt oder beim ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 melden. „Hinweise auf Engpässe in den Praxen liegen uns aktuell nicht vor“, sagt ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein.
Sollten dennoch mal alle Termine belegt sein , verweisen die Ärzte auf andere Praxen in der Umgebung oder auf kommunale Teststellen, die die Berechtigung haben, symptomatische Personen zu testen.