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Prozess in Köln beginntFrau stirbt nach 66 Messerstichen – Ehemann vor Gericht

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Der Eingang zum Kölner Landgericht

Der Eingang zum Kölner Landgericht

Aus „verletzter Ehre“ soll eine Mutter von zwei Kindern gestorben sein, nachdem sie eine Beziehung erfunden hatte, um die Scheidung zu beschleunigen. Der 42-jährige Ehemann steht nun vor Gericht.

Nach zwei Jahren wollte die Mutter (36) von zwei Kindern offenbar endgültig die Scheidung. Um ihrem Wunsch Nachdruck zu verleihen, erfand die Frau vermutlich eine Beziehung, die sie angeblich zu einem anderen Mann habe. Geht es nun nach der Staatsanwaltschaft, war dies wohl ihr Todesurteil. Mit 66 Messerschnitten und -stichen soll ihr Ehemann sie daraufhin getötet haben. Aus „verletzter Ehre“, wie es in der Anklageschrift hieß.

Seit Dienstag steht der 42 Jahre alte Ehemann des Opfers wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen vor dem Landgericht. Bei Prozessbeginn erklärte sein Verteidiger, dass der Mann sich zunächst nicht zum Vorwurf äußern werde.

Frau lebte mit zwei Kindern in Köln-Nippes

Am Ostermontag vergangenen Jahres reiste der Syrer zu seiner Ehefrau nach Köln. Wohl fest entschlossen, sie zu töten, sollte sie nicht seinem Wunsch nachkommen, zu ihm nach Bochum zu ziehen. Das Paar soll zu dem Zeitpunkt bereits zwei Jahren getrennt gelebt haben; er in Bochum, sie mit den beiden Kindern in Nippes.

Am Tattag soll in der Wohnung neben der Ehefrau und den beiden Kindern des Paares auch die Cousine mit ihrem Sohn anwesend gewesen sein. Vermutlich um ihrer Forderung nach einer Ehescheidung Nachdruck zu verleihen, hat die 36-Jährige ihrem Ehemann wohl „wahrheitswidrig“ erklärt, dass sie einen neuen Freund habe. Darauf soll der Angeklagte „frustriert“ und „wütend“ reagiert und sich in „seiner Ehre“ verletzt gefühlt haben. Der 42-Jährige habe nicht zulassen wollen, von seiner Frau „in dieser Weise gedemütigt zu werden“.

Frau im Schlafzimmer brutal getötet

Als die Cousine sich dann kurz ins Bad zurückgezogen habe, „um ihr Kopftuch zu richten“, soll der Mann mit seiner Frau ins Schlafzimmer gegangen sein, ist aus der Anklageschrift zu entnehmen. Als eines der Kinder den beiden folgen wollte, habe der Angeklagte es weggeschickt und anschließend die Schlafzimmertür von innen abgeschlossen. Dort soll er die Frau dann mit einem Messer brutal getötet haben.

Die beiden Kinder des mutmaßlichen Täters – ein Sohn im Alter von sechs Jahren und eine Tochter im Alter von vier Jahren –   treten in dem Gerichtsverfahren als Nebenkläger auf. Vertreten werden sie von der Stadt Köln, die die beiden in ihre Obhut genommen hat.

Der Prozess ist mit fünf weiteren Verhandlungstagen terminiert. Das Urteil wird voraussichtlich für Ende Februar erwartet.