Im Toni-Steingass-Park sind nun die Namen drei weiterer kölscher Legenden hinzugekommen: Uschi Werner-Fluss, Henner Berzau und Hans Knipp.
Fest zur EnthüllungDrei Legenden des kölschen Liedguts in Kölner Park verewigt
Das musikalische Erbe von Henner Berzau, Uschi Werner-Fluss und Hans Knipp ist nicht vergessen. Das wurde auf der Feier zur Enthüllung der drei neuen Wegeschilder im Toni-Steingass-Park ganz deutlich: Rund 100 Gäste kamen auf Einladung der Nippeser Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert zur musikalischen Feierstunde rund um den Wetterpilz im Toni-Steingass-Park, der genau am Kreuzungspunkt der drei neu benannten Wege liegt.
Dort bot das Duo „Sakkokolonia“ aus Bettina Wagner und Theo Krumbach mehrere Lieder aus der Feder von Henner Berzau zum Besten – darunter das lustig-launige „Ich muss et üch sage“ über das Älterwerden und die damit verbundenen Wehwehchen, die allerdings beweisen, dass man noch unter den Lebenden weilt: „Wees de wach fröh am Morje / un et deit dir nix wieh / jo dann häss de ding Rauh / dann läävs de nit mieh!“
Bläck-Fööss-Mitgliedern Kafi Biermann und Bömmel Lückerath feiern mit
Anschließend wurde in der Mensa des Interimsgebäudes für das vierte Nippeser Gymnasium, das im jetzt kommenden Schuljahr seine Arbeit aufnimmt, weitergefeiert – bei einem Empfang mit Konzert des musikalischen Freundeskreises „De Knippschaff“, unter anderem mit den Bläck-Fööss-Mitgliedern Kafi Biermann und Bömmel Lückerath, der sich dem Liedgut von Hans Knipp verschrieben hat. Der Park-Namensgeber Toni Steingass war ebenfalls ein Mundart-Texter und Komponist.
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„Henner Berzau kam ursprünglich aus Magdeburg, aber er war em Hätze kölsch“, erläuterte Wagner, die, wie auch Krumbach, ihn noch persönlich kennengelernt hatte. „Und durch seine Tätigkeit als d'r Puutedoktor vun Riehl lernte er die Sprache schnell.“ Mehr als vier Jahrzehnte hatte der 2008 verstorbene Musiker im Hauptberuf als Kinderarzt praktiziert und war im Veedel sehr beliebt. Daneben schrieb er rund 300 Lieder, einige davon für Uschi Werner-Fluss, die seine künstlerische Muse war. „Erst im fortgeschrittenen Alter hatte er die kölsche Sprache entdeckt“, so Ingrid Berzau, die Tochter des Musikers. „Er konnte sie nie ganz sprechen, aber in ihr dichten dafür sehr gut.“
Sogar auf rund 800 Lieder, die nicht veröffentlichten kommen noch hinzu, habe es Knipp gebracht, unterstrich Bömmel Lückerath. Rund 150 davon hatte er für die Bläck Fööss getextet – darunter „Aachterbahn (Pützchensmaat)“, „Dat Wasser vun Kölle“, „Kölsche Bröck“, „Lange Samsdaach en d'r City“, „Mer losse d'r Dom en Kölle“ und „Ming eetste Fründin“.
„Hans Knipp hatte immer etwas Philosophisches in seinen Texten. Und manche davon schrieb er über Nacht, wie etwa das über die Schlacht von Worringen. Morgens rief er dann an, dass das Lied fertig sei“, so Lückerath.