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Nordfriedhof in NippesStimmungsvolle Trauerfeier für Schauspielerin Gigi Herr

Lesezeit 2 Minuten
Eine Kölsche Diva wie sie leibt und lebt: Gigi Herr.

Eine Kölsche Diva wie sie leibt und lebt: Gigi Herr.

Die Schauspielerin war am 6. Dezember nach langer Krankheit gestorben, nun fand an ihrem Geburtstag die Gedenkfeier in der Trauerhalle am Nordfriedhof in Nippes statt.

Da steht sie: vor einem üppig blühenden Rhododendron, in einem kunterbunten Sommerkleid – und macht eine alberne Bewegung mit Händen und Armen. Dieses Foto, aufgenommen in ihrem geliebten Griechenland, war wie ein letzter Gruß von Gigi Herr – und gleichzeitig die Mahnung, dass ihre Trauerfeier doch bitte nicht zu sentimental werden solle.

Die Schauspielerin war am 6. Dezember nach langer Krankheit gestorben, nun fand an ihrem Geburtstag die Gedenkfeier in der Trauerhalle am Nordfriedhof in Nippes statt. Viele Verwandte, Freunde und Weggefährten waren gekommen, darunter etliche Kolleginnen und Kollegen, mit denen Gigi Herr im Kaiserhof und im Scala-Theater zusammen auf der Bühne gestanden hatte. Und so wehte auch ein Hauch von Klassentreffen durch den Raum, man hatte sich zum Teil lange nicht gesehen und doch gleich (meist) wieder erkannt.

Griechische Gitarrenklänge

Im Namen von Gigi Herrs Sohn Sammy und dessen Familie führte Schauspielkollege Malte Fuhrer durch das bewusst ungewöhnliche Programm. Griechische Gitarrenklänge, Songs von Nina Simone und Rebecca des Rio, ein Ständchen eines von Gigis Nachbarn aus der Hausgemeinsschaft in der Mauenheimer Straße und das Fööss-Lied „Mach et joot“, das Natascha Balzat und Markus Dietz live sangen. Mit beiden hatte Gigi oft in Stücken von Walter Bockmayer gespielt.

In einer Rede erinnerte Malte Fuhrer an „ein Leben mit dem Fuß auf dem durchgedrückten Gaspedal“, an die vielen Stationen ihrer bisweilen sprunghaften Biografie, an ihren Humor, ihre Sprüche und die „kompromisslose Ehrlichkeit“. Und er schwärmte von ihren Augen, „denen man schnell verfallen konnte“, von deren Besitzerin oft „zum Flirten und zum Duell“ eingesetzt.

Zum Schluss zitierte Malte Fuhrer einen Satz den Gigi zu einer Freundin gesagt hatte, als sie ihr einige Perücken schenkte: „Un Liebchen, wenn du die anhast und stehst im Alt Neppes un ich bin nit mieh do, will ich nit, dat du traurig bes.“