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Neue „Liebe deine Stadt“-TourMit dem Bulli neue Seiten des Kölner Nordens entdecken

Lesezeit 3 Minuten
Ein rot-weißer Bulli steht am Ebertplatz/Theodor-Heuss-Weiher.

„Op Jöck in Kölle“ ist eine neue „Liebe deine Stadt“-Tour, die durch den Kölner Norden führt.

„Op Jöck in Kölle“ ist eine neue „Liebe deine Stadt“-Tour, die durch den Kölner Norden führt. Unsere Autorin ist mitgefahren.

Es fühlt sich ein bisschen so an, als wäre man in die Vergangenheit zurückversetzt: Der fast 40-Jahre alte VW-Bus quietscht und wackelt, der Motor braucht zwei Anläufe, um zu starten und wunderschöne Altbauhäuser lassen fast vergessen, in Köln zu sein.

Wird die Stadt zwar häufig für ihre Menschen gelobt, wird ihr Äußerliches meistens doch eher kritisiert. Nimmt man an der neuen „Liebe deine Stadt“-Tour „Op Jöck in Kölle“ teil, ist diese Kritik jedoch nicht mehr nachzuempfinden. Viel eher entdeckt man schöne Architektur, interessante Orte und grüne Oasen im Kölner Norden.

„Op Jöck in Kölle“-Tour: Start am Ebertplatz

Los geht es am Ebertplatz, gegenüber vom Ringturm. Der rot-weiße Bulli „Pitter“, benannt nach Peter Millowitsch, ist vor dem Grün des Theodor-Heuss-Parks kaum zu übersehen. „Pitter“ oder seine Schwester „Mariele“ fahren die Teilnehmenden bei „Liebe deine Stadt“-Touren durch Köln.

Alles zum Thema Ebertplatz

Dieses Mal wird er gefahren von Guide Arno Bös. Am Treffpunkt erzählt er schon von Kölns langer Geschichte. Rund 200 Jahre wird diese Tour abdecken, sonst würde sie länger als die geplanten zweieinhalb Stunden dauern. Arno erzählt von historischen Ereignissen, aber auch von altem Tratsch und Gerüchten der Stadt.

Guide Arno Bös sitzt am Steuer des Bullis „Pitter“ der „Op Jöck in Kölle“-Tour.

Guide Arno Bös fährt den Bulli „Pitter“ der „Op Jöck in Kölle“-Tour.

Steigt man in den Bulli ein, merkt man, wie alt er ist. „Baujahr 86 oder 87“, erklärt Arno. Die Griffe an den Türen sind alt, die Fenster müssen per Hand heruntergekurbelt werden und die Anfahrt ist holprig. Aber eben das macht einen Reiz der Tour aus.

Kölner Norden: Kappesland, Zitronenpresse und Gummifabrik

Zuerst geht es ins Agnesviertel, das Kappesland, wie die Teilnehmenden lernen. Arno erzählt von der Entstehung des Veedels und dem ersten „Miethai“ Kölns: Peter Joseph Roeckerath. Dieser schenkte die Agneskirche an seine Frau Agnes, die Namensgeberin eines ganzen Veedels wurde.

Das Weinmuseum und Kölner Wein Depot in der Neustadt-Nord.

Das Weinmuseum fällt vor allem durch sein bepflanztes Dach auf.

Weiter geht es mit kühlem Getränk in der Hand zum idyllischen Fort X mit „Adenauers Rosengarten“, einer versteckten Oase. Zwischen hohen Mauern und blühenden Rosen lädt der Ort zum Verweilen ein. Ein kleiner Schatz, mitten in der Stadt.

Von dort geht es weiter nach Nippes – einen Zwischenstopp gibt es am Weinmuseum, das auch Teil der Winetasting-Tour ist und vor allem durch das bepflanzte Dach auffällt. In Nippes zeigt Arno auf, wie eine alte Gummifabrik in die neue Siedlung am Luftschiff-Platz verwandelt wurde. Die alten Wände und Stahlwerke der Fabrik sind immer noch zu sehen und machen die Neubauten besonders.

Neue „Liebe deine Stadt“-Tour: „Op Jöck in Kölle“

Auf dem Weg zum letzten Stop zeigt Arno auf Herbert Grönemeyers altes Haus und die „Zitronenpresse“, eine Kirche, die ihrem Dach den Spitznamen verdankt hat. Dann hält „Pitter“ vor der Flora und dem Botanischen Garten mit seiner Palmenallee. Auch hier lassen die Ruhe und das Grün vergessen, in einer Großstadt zu sein.

Der bunt blühende Vorgarten der Flora, mit seinen ordentlich angelegten Blumen und dem Brunnen.

Die Flora ist ein Stop der „Op Jöck in Kölle“-Tour, die durch den Kölner Norden führt.

Ein visuelles Highlight ist der Vorgarten der Flora. Mit den ordentlich angelegten Blumen und dem Brunnen sieht der Vorgarten aus wie ein pompöser Schlossgarten und verzückt zum Schluss. Danach geht es zurück zum Ebertplatz, wo die Tour endet.

„Op Jöck in Kölle“ beleuchtet einen Teil von Köln, der häufig in den Hintergrund rückt und bietet die Chance, die Stadt und das Veedel neu zu entdecken. 54 Euro sind ein happiger Preis, doch wer sich etwas gönnen möchte, kommt auf seine Kosten.

Etwas Besonderes ist es vor allem, mit einem alten Bulli durch die Stadt zu fahren und an Orten zu halten, die man vielleicht noch nicht kannte oder nicht bewusst wahrgenommen hat. Auf den Fahrten wird immer wieder auf unterschiedliche Häuser und Orte hingewiesen und die gesamte Zeit bekommt man sowohl viel historischen Input als auch Insiderwissen und Anekdoten, die je nach Guide unterschiedlich sind.


„Op Jöck in Kölle“-Tour

Dauer: 2,5 StundenKosten: 54 Euro pro Sitz + ein GetränkStart und Ziel: EbertplatzTermine: Freitags bis sonntagsWeitere Infos: www.liebedeinestadt-touren.de/op-joeck-in-koelle-tour