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Kölner EbertplatzDiskussion über Schließung hält weiter an

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Drei Zugänge sollen abgesperrt werden. Für manche ist das noch zu wenig.

Drei Zugänge sollen abgesperrt werden. Für manche ist das noch zu wenig.

Nach dem Exklusiv-Bericht der Rundschau über die Sperrung von drei Aufgängen am Ebertplatz nimmt die Diskussion weiter Fahrt auf.

Das Vorhaben der Stadt Köln, am Drogenbrennpunkt Ebertplatz drei Zugänge der Westpassage zu schließen, bewegt die Bürger. In den sozialen Medien wird intensiv über die Maßnahme diskutiert, über die die Rundschau am Samstag exklusiv berichtete. Dem Bürgerverein Eigelstein geht die Schließung nicht weit genug: „Von uns aus hätten auch alle fünf Ausgänge geschlossen werden können, denn für Radfahrer und Fußgänger, die vom Eigelstein ins Agnesviertel kommen wollen oder umgekehrt, gibt es seit langem eine oberirdische Verbindung“, teilte der Verein mit. Grundsätzlich begrüße der Verein das Vorhaben der Stadt.

Die Kunstschaffenden in der Westpassage sind gegen die komplette Schließung von fünf Durchgängen. Sie befürchten, dass in diesem Fall der dunkle unterirdische Bereich ein kompletter Rückzugsort für Drogensüchtige und Obdachlose wird. Ein Mitarbeiter eines Kunstraumes berichtete, dass er beim Öffnen der Räume in den vergangenen Tagen 20 schlafende Obdachlose in der Westpassage angetroffen hat.

Ebertplatz soll wieder lebenswert werden

Der Wunsch, dass der Ebertplatz für die Bürger wieder lebenswerter wird, bestimmt die Diskussion nach dem Bekanntwerden der vorgesehenen Schließung der Aufgänge. „Der Platz muss endlich wieder schöner werden. Mir fehlt ein Platz mit festen Einrichtungen für Kultur und Erholung, auf einer Ebene mit den Menschen und nicht versteckt in einer Kuhle“, betont ein Anwohner. Er habe nach 46 Jahren „kaum noch Bock auf das Veedel“. Andere Anwohner befürchten, dass nach der Schließung die Drogenproblematik nur verlagert wird. Drogendealer würden bereits in den Hauseingängen am Eigelstein stehen.

Auch die Polizei beobachtet, dass die Drogendealer sich immer wieder aus den Bereichen der Videoüberwachung entfernen — wie zum Beispiel an den Aufgängen zum Sudermanplatz. Mit der Schließung soll der Drogenhandel am Ebertplatz besser eingedämmt und das Sicherheitsgefühl erhöht werden. Immer wieder kommt es im Drogenmilieu zu Gewalttaten. Mitte März will die Stadt ihre Pläne dem Begleitgremium zur Umgestaltung des Ebertplatzes vorstellen. Danach soll eine entsprechende Vorlage in den Ratsgremien zur Diskussion gestellt werden.