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Hoffnung für AlhambraDas Bauwerk im Grüngürtel in Köln-Nippes soll in altem Glanz erstrahlen

Lesezeit 3 Minuten
Menschen sitzen auf einem kreisförmigen Mäuerchen, im Kreis stehen mehrere Planschbecken.

Mit der Veranstaltung „Alhambra, mon Amour“ zeigten Nippeser Bürger im Jahr 2018 ihre Liebe zur verwahrlosten Anlage im Grüngürtel.

Die nach dem spanischen Vorbild in Granada benannte Brunnen-Konstruktion in Nippes kann dank einer kräftigen Finanzspritze der Kölner Grün-Stiftung saniert werden.

Mit der rund 100 Jahre alten „Alhambra“ im Inneren Grüngürtel von Nippes, die sich schon sehr lange in einem beklagenswerten Zustand befindet, geht es – langsam aber sicher – bergauf: Seit einigen Jahren laufen die Arbeiten, die historische, nach dem Ersten Weltkrieg angelegte und 1925 fertiggestellte Schmuckanlage mit symmetrisch angeordneten Wegen und einem Zierbrunnen wiederherzustellen.

Die Alhambra, in ihrer Form dem Löwenhof der gleichnamigen Weltkulturerbestätte im andalusischen Granada nachempfunden, war in den Nachkriegsjahren vom Hamburger Stadtplaner Fritz Schumacher geplant und durch Gartenbaudirektor Fritz Encke realisiert worden.

Bereits seit Ende 2022 bis August lief die Sanierung des Brunnenbeckens durch Auszubildende des Amtes für Landschaftspflege und Grünflächen und dem Ausbildungswerk der Bauindustrie; im kommenden Jahr soll der Brunnen voraussichtlich erstmals seit langer Zeit wieder sprudeln. Bei den Arbeiten wurden Rohre neu verlegt, die Beton-Estrich-Schicht am Beckenboden sowie die Treppenstufen rund um das Brunnenbecken saniert.

Grünstiftung und Bezirksvertretung stellen Geld zur Verfügung

Nun gibt es einen weiteren, sehr großen Impuls zugunsten einer runderneuerten Alhambra: Die Kölner Grün-Stiftung will 60.000 Euro für weitere Arbeiten spenden. Mit dem Geld sollen insgesamt 15 Sitzbank-Standorte in der Anlage erneuert, Mülleimer versetzt und ergänzt sowie die historische Wege-Erschließung behutsam erneuert werden. Für die Staudenbeete in der Anlage ist eine neue Bepflanzung geplant.

Insgesamt stünden sogar 95.000 Euro zur Verfügung, denn die Bezirksvertretung Nippes hatte auf ihrer Sitzung im September 2020 – der letzten vor der Kommunalwahl – bereits 35.000 Euro aus dem jährlichen Bezirks-Etat für Stadtklima- und -verschönerungsprojekte zugunsten der Alhambra bewilligt. Diese kämen ebenfalls dem geplanten Projekt zugute. Nach der Zustimmung im Ratsausschuss für Umwelt und Grün befasst sich auch die Bezirksvertretung Nippes mit der Annahme der Schenkung; letztlich entscheidet der Rat am kommenden Donnerstag, 7. Dezember. Eine Zustimmung gilt aber in allen Fällen als praktisch sicher.

Neupflanzung und laufende Pflege soll übernommen werden

„Mit der Denkmalpflege ist alles abgesprochen“, erläutert Beatrice Bülter, seit 2006 Vorständin der Grün-Stiftung. „Wir wollen eine Fläche von 220 Quadratmetern übernehmen und wollen nicht nur die Neupflanzung, sondern auch die laufende Pflege leisten.“ Hierbei springe die Stiftung für jene Pflege-Arbeiten ein, die in dieser Form im Haushalt nicht vorgesehen sind; die Stadt übernimmt lediglich eine Art Grundreinigung der Parkanlage.

Die Alhambra ist auch im Veedel sehr beliebt. Im Sommer 2018 hatte die Bürgerinitiative „Grüne Lunge Köln“ zu „Alhambra, mon amour“ eingeladen, einer Mischung aus Veedelstreff und Kunstinstallation. Mittels Fontänen im Planschbecken war damals der Brunnen provisorisch wieder zum Sprudeln gebracht worden; rings herum waren, wie in einem Wohnzimmer, Gardinen und Stehlampen drapiert. Eine Neuauflage scheint im kommenden Jahr 2024 gut denkbar – dann mit „echtem“ Brunnen.