AboAbonnieren

„MS Stadt Köln“Ratsschiff meistbietend abzugeben

Lesezeit 2 Minuten

Köln – Es dümpelt seit Jahren vor sich hin, seine Glanzzeiten, als Konrad Adenauer, Queen Elisabeth II. oder Michael Jackson mit ihm über den Rhein schipperten, sind nur noch zu ahnen. Jetzt heißt es Land unter für das historische Ratsschiff MS Stadt Köln.

Die Verwaltung schlägt vor, es zu verkaufen, weil die Sanierung so kostspielig ist, dass sie dem Förderverein nicht zugemutet werden kann. Außerdem könne er die Verpflichtung zum Unterhalt nicht übernehmen, erklärt die Verwaltung, deshalb habe er Abstand vom Kauf genommen.

Die Stadt plante, 500 000 Euro aus der Kulturförderabgabe in die Sanierung zu investieren. Im Gegenzug sollte der Verein das Schiff, das eines der wenigen beweglichen Denkmäler Kölns ist, in Schuss halten und nutzen können.

Nachdem nun eine zwei Zentimeter dicke Muschelschicht abgekratzt wurde, kamen diverse Lecks zum Vorschein. Damit es schwimmfähig blieb, wurde der Rumpf notdürftig instandgesetzt. Nach Angaben der Stadt müsste der Bereich, der im Wasser liegt, komplett erneuert werden; Kostenpunkt: 800 000 Euro. Von verschiedenen Stellen seien weitere Fördergelder lediglich in Aussicht gestellt worden, erklärt die Verwaltung.

Und: Die über die Erneuerung des Rumpfes hinaus „erforderliche umfassende Sanierung des restlichen Schiffes (Motor, Elektrik, Innenbereich, Sanitäranlagen, Heizung, Holzbeplankung der Decks etc.) erfordert zusätzlich Mittel in Höhe von mindestens einer Million Euro, wenn das Schiff professionell hergerichtet werden soll“.

Das will derzeit auch die Stadt nicht stemmen. Deshalb wird der Politik vorgeschlagen, das Schiff über ein öffentliches Interessenbekundungsverfahren zu verkaufen. In der Vorlage für die Ratssitzung heißt es: „Hierbei sollen denkmalgerechte, soziale und touristische Aspekte analog des Konzepts des Fördervereins Berücksichtigung finden. Sollte dies nicht möglich sein, ist das Schiff ohne Nutzungsauflagen zu verkaufen.“

Das Schiff ist 1938 in Dienst gestellt worden, 1990 ist es als Beispiel „der hochentwickelten Schiffsbautechnik der 1930er Jahre“in die Denkmalliste eingetragen worden.