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MissbrauchaffäreErzbistum Köln verteidigt Bußgottesdienst

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Rolf Steinhäuser bei seiner Bischofsweihe 2016 

Köln – Das Erzbistum Köln hat auf die Kritik von Missbrauchsbetroffenen an einem geplanten Bußgottesdienst reagiert. Es gehe um Buße und nicht um Konfrontation, daher seien „keine Täter zum Gottesdienst eingeladen“, erklärte eine Sprecherin der Rundschau. Auch wegen Fehlern bei der Aufklärung belastete Amtsträger spielten keine aktive Rolle.

Die früheren Sprecher des Kölner Betroffenenbeirats, Patrick Bauer und Karl Haucke, hatten den Plan im WDR kritisiert. Nach Hauckes Einschätzung hätte der Plan breiter abgestimmt werden müssen. Bauer fragte, ob Täter eingeladen seien. „Wenn ja, wie wird man dies den Betroffenen vermitteln wollen, wenn sie dort auf ihre Täter treffen? Wenn nein, wieso nicht? Denn sie sind es schließlich, die eine Buße zu leisten hätten“, so Bauer.

Vergebung für Taten der Kirche

Es sei eine „Farce“, dass Diözesanadministrator Rolf Steinhäuser die Liturgie am 18. November im Kölner Dom leite, denn er habe selbst keine Fehler gemacht. Steinhäuser halte den Gottesdienst als Leiter der Diözese, so das Erzbistum: Er bitte Gott um Vergebung für die Fehler der Institution Kirche und bekenne sich zu ihrer Schuld und ihren Fehlern – „nicht auf aufgrund persönlicher Schuld oder Unschuld“. Steinhäuser selbst sagte am Freitag: „Mit dem Bußgottesdienst bekennen wir unsere Schuld gegenüber dem Herrn, aber auch den Betroffenen gegenüber. Ihnen ist durch sexualisierte Gewalt immenser Schmerz und großes Leid zugefügt worden.“

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Der aktuelle Betroffenbeirat sei in die Vorbereitung eingebunden, das gelte aber nicht frühere Mitglieder und auch nicht für den Diözesanrat der Katholiken. Dabei war der Wunsch nach einem solchen Gottesdienst war unter anderem vom Diözesanrat ausgegangen. Der Gottesdienst soll am 18. November um 11 Uhr stattfinden und wird vom Domradio übertragen.