Beim dritten Tourismus-Tag im Gürzenich stand das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt.
Mehr Zahlkraft in der DomstadtTourismus in Köln wandelt sich zunehmend
Wenn man den Worten von Kölntourismus-Geschäftsführer Jürgen Amann Glauben schenkt, zeitigt die Neuausrichtung der Kölner Tourismus-Strategie vor einigen Jahren mittlerweile deutlich sichtbare Erfolge. So haben sich die Zahlen seit Corona nicht nur erholt, sie liegen mittlerweile sogar über dem bisherigen Rekordjahr 2019 — woran allerdings auch die fünf Spiele der Europameisterschaft im Sommer ihren guten Anteil hatten.
Viel wichtiger aber war Amann, wer da gekommen ist: Eine Verschiebung hin zu mehr Qualitätstourismus sei klar erkennbar, so Amann. Die einkommensstärkeren Milieus nähmen zu, die in der Stadt verbleibende Kaufkraft mit ihnen. Die Konzentration vor allem auf zwei Zielgruppen, das sogenannte postmaterielle Milieu und das expeditive Milieu, habe den gewünschten Effekt gehabt.
Bildungselite unter den Touristen
Ersteres wird laut Kölntourismus bestimmt durch eine engagierte Bildungselite, gemeinwohlorientiert und sich selbst als gesellschaftliches Korrektiv betrachtend. Zweitere beschreibt eine junge, urbane und kosmopolitische Kundschaft auf der Suche nach unkonventionellen Erfahrungen. Gerne auch in der Subkultur, in Clubs etwa oder bei Kunstevents.
Alles zum Thema Gürzenich
- Nach Debatte um Lindenberg-Song Brings spielt Lied nicht mehr – Kölner Band will keine Missverständnisse
- Karneval Es gibt noch Restkarten für Arena Alaaf in Gummersbach
- Konzert in der Philharmonie Sinfoniker des WDR spielen Mahlers Dritte
- Hänneschen und Gürzenich Orchester Gemeinsame Veedels-Tour - Premiere im Kulturbunker Mülheim
- Gürzenich-Orchester Arnold Schönberg zum 150. Geburtstag gratuliert
- 8. Kölner Krätzjer Fest So schön und sanft kann der rheinische Humor klingen
- Herz- und Gefäßtag 2024 Defi-Drohne geht im Kölner Gürzenich auf Probeflug
Diese Gruppe allerdings nahm nach stetem Zuwachs bis Corona in den letzten Jahren wieder ab – schlicht, so Amann, weil die entsprechenden Angebote nicht mehr in dem Ausmaß vorhanden seien. Die „Clubgänger“ sind übrigens eine zumindest in Teilen durchaus zahlungskräftige Kundschaft, die oft in nicht weniger teuren Hotels oder Appartements übernachtet als eine eher konservative Klientel.
Innovative Wege im Städtetourismus
Anlass für Amanns Ausführungen war der dritte Kölner Tourismus-Tag, der rund 300 lokale und regionale Branchenpartner im Gürzenich zusammenbrachte. Er stand diesmal unter dem Motto „Nachhaltigkeit im touristischen Destinationsmanagement“ und sollte als Ausgangspunkt dienen für den Austausch über innovative Wege, einen nachhaltigen Städtetourismus in Köln zu gestalten.
Nachhaltigkeit sei kein Trend, sondern der Schlüssel zu einer langfristig zukunftsfähigen Tourismusbranche, so Amann. Wie das gelingen kann, zeigte Martin Stockburger auf, der mit seinen Koncept-Hotels seit einiger Zeit für Furore sorgt. Des Weiteren fanden Workshops zu Nachhaltigkeit im Freizeit- und Businesstourismus statt.
In einem Impulsvortrag erinnerte Catharina Fischer von „Realizing Progress“ zudem daran, dass man den Begriff Nachhaltigkeit nicht alleine auf das Thema CO2-Ausstoß reduzieren dürfe: Soziale Aspekte spielten dort ebenso hinein wie beispielsweise die Frage, wie man über den Tourismus auch positive Impulse in die gewählte Destination hineinbringen kann.