Unterstützung bekommen die Musiker von Kasalla in der Stadthalle von Schauspieler und Comedian Simon Pearce.
Nach sechs Jahren PauseKasalla-Musiker werden auf der Theaterbühne zu Gespensterjägern

Seit 2014 standen die Musiker von Kasalla regelmäßig auf die Theaterbühne.
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Im Historischen Theater spukt es. Was den Geist antreibt, der die halbe Belegschaft um den Verstand bringt, ist unklar. Um das Geheimnis hinter dem Spuk zu lüften, müssen Experten her: vier Geisterjäger, die sich allerdings schnell als nur mittelmäßig begabt in ihrer Profession herausstellen.
Nach sechs Jahren Pause betreten die Musiker von Kasalla wieder die Theaterbühne. „Kein Angs vör Jespenster“ heißt das neue Stück, mit dem sie am 8., 9. und 10. April zu Gast in der Stadthalle in Mülheim sind.

Basti Campmann und Simon Pearce
Copyright: Costa Belibasakis
Bereits über zehn Jahre ist es her, dass die Musiker sich erstmals auf die Theaterbühne wagten. 2014 startete das Projekt aus einer Bierlaune heraus und in deutlich kleinerer Kulisse: im Senftöpfchen. „Seitdem haben wir das regelmäßig gemacht“, sagt Kasalla-Frontmann Bastian Campmann. Schnell folgte der Umzug in die Volksbühne am Rudolfplatz. „Und immer waren Freunde mit dabei, die uns unterstützt haben.“ So spielte etwa Comedian Jan van Weyde mit – und im zweiten Jahr erstmals Simon Pearce. Der Münchner Schauspieler und Comedian ist auch dieses Mal mit von der Partie.
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Bereits seit 1998 besteht der freundschaftliche Kontakt zu Florian Peil und Rene „Ena“ Schwiers. Die Verbindung kam damals über Schwiers‘ Schwester, der Schauspielerin Jasmin Schwiers, zustande, mit der Pierce gemeinsam vor der Kamera stand. Ein paar Jahre später lernte Pierce auch den heutigen Kasalla-Frontmann Bastian Campmann kennen.
Theaterstück von Kasalla: Reminiszenz an Filmklassiker
Schon die früheren Stücke waren Reminiszenzen an Filmklassiker. Die Band griff „Zurück in die Zukunft“, „Star Wars“ oder die „Blues Brothers“ auf. Dann sorgte erst die Pandemie für eine Zwangspause, danach standen für Kasalla andere große Projekte wie das umjubelte Stadion-Konzert auf dem Programm. Nach sechs Jahren Pause haben sich Kasalla und Simon Pearce nun die „Ghostbusters“ als Vorbild für das neue Stück gesucht. Geschrieben hat das Skript Kasalla-Keyboarder Schwiers.
Zu den Geisterjägern gehören der clevere Rusty Champmann (Bastian Campmann), der leicht genervte Joe (Flo Peil), der schreckhafte Herby (Sebastian Wagner), Technik-Nerd Lenard („Ena“ Schwiers) und „Hausgeist“ Slimer (Nils Plum). Simon Pearce übernimmt gleich drei Rollen: den Theaterdirektor, den Hausmeister und einen Bösewicht. „Simon hat in unserem Ensemble natürlich eine exponierte Stellung, weil er viele Rollen spielen kann, beziehungsweise überhaupt spielen kann“, sagt Campmann. „Wir als Band sind eher ambitionierte Laien, die sich da reingefuchst haben.“ Gerade bei der Premiere sei die Aufregung dadurch größer als vor einem klassischen Karnevalsauftritt im Gürzenich. „Auch wenn der Kontext ein anderer ist, sind die Jungs ja einfach absolute Bühnensäue“, sagt Pearce. Ohne Zwischenapplaus auf der Bühne zu stehen und zu reden, sei für die Musiker aber gerade in den Anfangszeiten Neuland gewesen.
Kasalla-Stücke liefern den Soundtrack zum Theaterstück
An den drei Abenden sind die Band-Mitglieder aber nicht nur Schauspieler, sondern gehen zwischendurch auch ihrer eigentlichen Berufung nach. Die Kasalla-Stücke liefern den Soundtrack zum Theaterstück. In der Regel in ihrer normalen Fassung, in wenigen Ausnahmen in leicht abgewandelter Form. „Wir versuchen, die Musik in das Stück einzuweben. Da bieten sich viele Anknüpfungspunkte an“, erklärt Campmann. Dadurch werden auch bei Konzerten weniger beachtete Albumnummern ihren Platz auf der Bühne finden.
Das Stück richtet sich in erster Linie an ein erwachsenes Publikum, ist aber durchaus familienfreundlich. „Es wird keine Zoten geben, dafür aber den einen oder anderen Insider oder eine popkulturelle Referenz, die die Kinder vielleicht nicht verstehen“, sagt Campmann. Verstehen werden das Theaterstück im Übrigen auch jene Zuschauer, die nicht so sehr mit der kölschen Sprache vertraut sind. „Es gibt eine kölsche Rolle und viele Bezüge zu Köln. Das Stück ist aber auf Hochdeutsch geschrieben.“ Als Münchner hätte Simon Pearce damit auch seine Probleme. „Ich verstehe zwar alles, aber mein Kölsch ruft bei Basti Brechreiz hervor“, lacht Pearce. Ansonsten habe er viele Anknüpfungspunkte in Köln. „Mein Management sitzt in Köln und es gab Zeiten, in denen ich beruflich fast die Hälfte des Jahres hier war“, sagt Pearce. „Und durch die Jungs bin ich mittlerweile auch Fan kölscher Musik.“
Die Vorstellungen am 8. und 9. April sind bereits ausverkauft, für den 10. April gibt es noch Tickets ab 20 Euro.