Köln – „Mit der Lage hatten wir sehr großes Glück“, sagt Emrah Sütcü, als er in dem Eckgeschäft am Ebertplatz steht, im dem bis vor einigen Monaten noch das Brautmodengeschäft „Lilly“ beheimatet war. „Aber wir haben eine sehr nette Vermieterin, die an uns und das Konzept glaubt.“
Deswegen konnte sich „Love Salad“ unter anderem gegen Mitinteressenten wie Rewe to Go durchsetzen und ist seit etwa anderthalb Monaten die gesunde Restaurantalternative am Eigelstein. Sütcü betreibt die moderne Salatbar gemeinsam mit seinem Partner Antonio Samir, beide sind 34 und kennen sich bereits aus der Schulzeit.
Die beiden Bonner verbindet vor allem die Leidenschaft für gesundes Essen. „Ich wurde schon als Kind immer mit Salat gefüttert und wollte dann, als ich anfing zu arbeiten, mittags immer gerne etwas Frisches essen. Da habe ich mich gefragt, wo ich das in Köln wirklich tun kann“, sagt Sütcü. Was „Love Salad“ von den diversen anderen Salatbars unterscheidet?
„Bei uns werden die Salate mundgerecht gechoppt“, zu deutsch kleingehackt. Das geschieht mit einem 33 Zentimeter langen Wiegemesser. „So wird schon die Zubereitung unterhaltsam und die Wartezeit fällt einem gar nicht auf. Außerdem kann der Salat das Dressing so viel besser aufnehmen.“ Alles wird frisch vor den Augen der Kunden zusammengemischt, gehackt und serviert.
Palmenherzen, lila Möhren und Berberitze
„Wir setzen überall dort, wo es möglich ist, auf regionale Produkte“, sagt Sütcü. Und außerdem auf außergewöhnliche Zutaten, die man sich auf Wunsch auch in einem eigens kreierten Salat schmecken lassen kann. Unter anderem stehen Palmenherzen, lila Möhren und Berberitze auf dem Speiseplan, doch auch die Klassiker dürfen nicht fehlen. Mittlerweile gibt es drei verschiedene Portionsgrößen, schon die mittlere macht aufgrund des Dressings, in dem Sesampaste verarbeitet wird, ordentlich satt. Auch vorab zusammengestellte Salate wie den „Oriental Dream“ oder den „Quinoa Avocado Trip“, Wraps, Brownies und selbst gemachte Limonaden gibt es zu genießen – zu einem Großteil natürlich vegan.
Die Salatbar ist vor allem zur Mittagszeit beliebt, in zentraler Lage direkt am Ebertplatz. Dass es ein Ecklokal ist, war der große Wunsch der beiden Geschäftsführer. „Wir hatten uns eigentlich für das Objekt nebenan beworben, aber als wir dann auch hier rein durften, wussten wir, dass es das sein muss.“ Beide sind mittlerweile im Viertel angekommen, engagieren sich nachbarschaftlich und wollen das Veedel rund um dem stark in die Kritik geratenen Ebertplatz attraktiver machen. „Wir haben uns dem Bürgerverein angeschlossen und tragen dazu bei, dass es sich hier ändert und schöner wird“, sagt Sütcü, der bereits beantragt hat, die verwaiste, heruntergekommene Telefonzelle vor seinem Lokal entfernen zu lassen.
Dort soll dann im Sommer auch Platz für 36 Sitzplätze sein.