Der 1. FC Köln rückt immer mehr von den Ausbauplänen am Geißbockheim ab. Das Verhältnis zu den Bürgerinitiativen, die gegen den Ausbau geklagt hatten, scheint jedoch weiter angespannt. Eine Sanierung bringt neue Vorwürfe.
Geißbockheim des 1. FC KölnWarum der Streit um den Grüngürtel nicht enden will
Seit fast zehn Jahren plant der 1. FC Köln mittlerweile den Ausbau seiner Trainingsstätten, passiert ist seitdem fast nichts. Um jedoch nicht nur im Profibereich wettbewerbsfähig mit der Konkurrenz zu bleiben, werden derzeit Teile des Geländes modernisiert, darunter zwei Trainingsplätze. Das gefällt allerdings nicht jedem.
Dabei nimmt die Debatte über ein mögliches neues Trainingsgelände des FC in Marsdorf immer mehr Form an. Wie die Rundschau berichtete, gibt es mittlerweile ein Gutachten, dass den Wert der Anlage am Geißbockheim auf rund 40 Millionen Euro beziffert. Dazu gehören neben dem Gebäude mit Kabinentrakt vor allem die Naturrasenplätze für das Training der Teams der Profis, Frauen-Bundesliga und Regionalliga sowie das Franz-Kremer-Stadion und die Trainingsplätze im Außenbereich. Die Stadt würde dem Club die Anlage abkaufen, das Geld könnte der Verein in Marsdorf investieren, das ist der Plan.
FC vermutlich noch Jahre am Geißbockheim
Langfristig spricht aktuell viel dafür, dass der FC eines Tages in ein neues Trainingsgelände umzieht, doch bis dahin kann es noch Jahre dauern. In der Zwischenzeit soll das Gelände zumindest nicht weiter verfallen, sondern in Teilen modernisiert werden. Dabei entstehen keine neuen Plätze, das Gelände wird auch nicht ausgeweitet oder vergrößert.
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Unter anderem erhält das Stadion vier neue LED-Flutlichtmasten und zwei Trainingsplätze auf dem Außenbereich des Geländes an der Berrenrather Straße haben in den vergangenen Wochen Rasenheizungen bekommen. Dabei wurden die Rasenplätze zu sogenannten Hybridplätzen, die eine Naturrasenbasis, aber auch Elemente von Kunstrasen aufweisen, ummodelliert. Diese Plätze sollen vor allem ein besseres Training im Winter ermöglichen.
Das wiederum rief die Bürgerinitiative „Grüngürtel für alle“ auf den Plan. Zur Erinnerung: Die Initiative hatte gemeinsam mit dem Naturschutzbund Nabu NRW gegen den 2020 beschlossenen Bebauungsplan für die Erweiterungen des Trainingsgeländes im Grüngürtel geklagt. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster hatte den Bebauungsplan aufgrund von Verfahrensfehlern für unwirksam erklärt.
Keine Baugenehmigung notwendig
Mittlerweile ist der FC, wie berichtet, von den Ausbauplänen im Grüngürtel abgerückt. Dennoch beklagt Friedmund Skorzenski von der Initiative gemeinsam mit Roland Schüler von den „Freunden und Förderern Vollendung des Äußeren Grüngürtels“ wegen der Platzmodernisierung erneut einen Verfahrensfehler. Die Stadt sei ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen, so Skorzenski und Schüler.
Dabei gehe es nicht um die Modernisierung, denn die Maßnahme ist laut Bauordnung des Landes „verfahrensfrei und bedarf keiner Baugenehmigung", so bestätigt es auch die Stadt. Laut den Initiativen seien die Arbeiten jedoch ein Eingriff in die Natur und das Landschaftsschutzgebiet. Deswegen sei eine Genehmigung seitens der Stadt nötig. Aber: „Das Umweltamt wusste von nichts“, erklärt Skorzenski.
Die Stadt bestätigt indirekt, dass das Umweltamt nicht informiert war und argumentiert in die entgegengesetzte Richtung: Laut dem Dezernat für Planen und Bauen sei eine Einbindung des Umweltamts nicht erforderlich und sei daher nicht erfolgt. Es handele sich um eine baugenehmigungsfreie Maßnahme.