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Landtagswahl im Mai 2022SPD einigt sich in Köln auf Landtagsbewerber

Lesezeit 3 Minuten
Jochen Ott

Jochen Ott (SPD) 

Köln – Der Konflikt in der SPD um die Kandidaturen für die Landtagswahl am 15. Mai 2022 ist beigelegt. Der Landtagsabgeordnete und frühere Kölner SPD-Chef Jochen Ott (47) tritt nicht erneut in Porz an, sondern wechselt in den Wahlkreis 15 (Ehrenfeld, Nippes, Bilderstöckchen), wo Gabriele Hammelrath nicht mehr kandidiert. Er sei hier zu Hause, und wolle den Wahlkreis gegen die Grünen verteidigen, sagte Ott der Rundschau. Er wohnt seit zwölf Jahren in Nippes.

In Otts bisherigem Wahlkreis 17 (Porz, Poll, Merheim, Brück, Rath-Heumar) kandidiert der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, Christian Joisten (49). Er ist seit 2005 Chef des SPD-Ortsvereins Porz-Südost und in Porz so gut vernetzt, dass viele ihn als Porzer ansehen, obwohl er in Ostheim wohnt. Er freue sich über die Chance, sich künftig auch in Düsseldorf für Kölner Themen einsetzen zu dürfen, sagte Joisten.

Joisten bei der Rundschau

Christian Joisten, Fraktionschef der Kölner SPD und Ratsmitglied

Ott wollte ursprünglich zum fünften Mal seit 2010 in Porz antreten, kam damit aber Joisten in die Quere, für den Porz angesichts seiner bisherigen Arbeit dort der erfolgversprechendste Wahlkreis für eine Landtagskandidatur ist. Um den Spagat zwischen seiner ehrenamtlichen Ratsarbeit und seinem Job im Luftfahrtbereich zu beenden, strebt Joisten ein Landtagsmandat an, das er laut SPD-Satzung als Fraktionschef zusätzlich zu seinem Ratsmandat bekleiden darf. Damit könnte er sich als Berufspolitiker künftig auf seine politische Tätigkeit fokussieren.

Im Wahlkreis 16 soll eine junge Frau antreten

Die Kandidaturen von Ott und Joisten sind Teil eines Vorschlags für die SPD-Wahlkreiskonferenz am 30. November, auf den sich der Parteivorstand geeinigt hat. Demnach wird nach Rundschau-Informationen im Wahlkreis 16 (Chorweiler, Mauenheim, Riehl, Niehl, Weidenpesch, Longerich), für den auch Ott im Gespräch war, eine junge Frau kandidieren: Lena Teschlade. Die gelernte Sozialarbeiterin ist Geschäftsführerin der Ehrenfelder Arbeitslosenberatung „eva-gGmbH“ und arbeitete früher im Abgeordnetenbüro von Gabriele Hammelrath. Der ebenfalls für Chorweiler gehandelte Juso Mattis Dieterich (21) zog zurück. Interesse an einer Kandidatur soll aber auch der Unternehmer Malik Karaman (54) haben, der von 2009 bis 2020 für die SPD im Stadtrat saß.

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Im Wahlkreis 13 (Rodenkirchen, City Süd) will Betriebswirtin Berit Blümel (54) antreten. Sie hatte bereits bei der Kommunalwahl in Rodenkirchen kandidiert, jedoch ohne Erfolg. Im Wahlkreis 18 (Stadtbezirk Kalk, Deutz, City Nord) ist Vize-Parteichefin Susana dos Santos Herrmann (53) gesetzt, im Wahlkreis 14 (Bezirk Lindenthal) tritt Lisa Steinmann (55) an. Offen ist, ob der Landtagsabgeordnete Martin Börschel (48) erneut im Wahlkreis 19 (Mülheim) kandidiert. Angesichts intensiver Diskussionen um ihn wegen der Stadtwerke-Affäre 2018 gab der Parteivorstand für diesen Wahlkreis keine Empfehlung ab. Die Entscheidung treffen die Delegierten am 30. November.