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Kölner Medienpreis„Mehr Köln-Bezug ist nicht denkbar“

Lesezeit 3 Minuten

Die Gewinner und Laudatoren: Jakob Kneser, Lorenz Beckhardt, Wolfgang Schmitz, Jo Siegler, Burckhardt Weiß, Dr. Reinhard Hartstein, Rüdiger Heimlich, Daniela Jaschob, OB Jürgen Roters, Hildegard Stausberg, Sarah Brasack, Theda Bracht, Max Grönert, Ursula Ott, Thilo Schmülgen, Anne-Kathrin Gerstlauer, Jan Marc Eumann, Dr. Mehmet Ata, Stefan Hilscher, Peter Pauls, Dr. Dieter Steinkamp (v.l.n.r).

Köln – Er hat den besonderen Blick. Thilo Schmülgen erkennt ein Motiv, setzt es gekonnt in Szene und schafft eindrucksvolle Bilder, die den Betrachter zum Nachdenken anregen und die er so schnell nicht vergisst.

Dass der Rundschau-Fotograf sein Köln durch den Sucher seiner Kamera mit dem besonderen Blick sieht, davon war auch die Jury des Kölner Medienpreises überzeugt. Der 37-Jährige wurde gestern Abend im glanzvollen Rahmen in der Vulkanhalle in Ehrenfeld in der Kategorie Pressefotografie für seine Bildserie „24 Monate, 24 Bilder – Zwei Jahre Köln“ ausgezeichnet. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert. Die Fotos sind allesamt in der Kölnischen Rundschau erschienen.

Die Jury würdigte die Bilder mit Worten, die jeden Fan der Dom-Metropole stolz machen: „Mehr Köln-Bezug ist im Bild eigentlich nicht denkbar“, hieß es. Mit Fotografien aus dem Alltag habe Thilo Schmülgen „besondere Momente aus dem Stadtleben eingefroren“. Die Fotoserie stehe für eine „konstant beispielhafte Arbeit“, die Köln von allen Seiten zeige. Die ausgezeichneten Bilder zeigen die Metropole zwischen Eitelkeiten, Provisorien, Lebensfreude und Melancholie. Da ist der stadtbekannte ältere FC-Fan mit den Plüsch-Geißböcken auf beiden Schultern und dem Kopf, da sind die leidenden Fußball-Fans beim Public Viewing in der Lanxess-Arena oder der gedankenversunkene Karnevalist auf dem Alter Markt, der im Schneegestöber das jecke Treiben genießt. Bemerkenswert auch das Bild des hässlichen Ebertplatzes von oben – ebenso ungewöhnlich fotografiert wie der Rheinauhafen aus der Vogelperspektive, der wunderschön verschneite Hauptbahnhof oder Ex-OB Fritz Schramma und Gerhard Richter im Zwiegespräch vor Schrammas von Richter gemaltem Konterfei. Die Laudatio auf Schmülgen hielt Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz vom WDR, der auch lobende Worte für die TV-Preisträger fand.

Print:1. Preis: Dr. Mehmet Ata und Ayhan Yüksel Demirci (Express), 2. Preis: Dr. Rüdiger Heimlich (Kölner Stadt-Anzeiger) und Ursula Ott (Chrismon)

Hörfunk:

Terry Albrecht (WDR)

Online-Journalismus:

Theda Bracht, Sarah Brasack, Philipp Ernst, Anne-Kathrin Gerstlauer, Max Grönert, Daniela Jaschob (Kölner Stadt-Anzeiger)

TV:

Jakob Kneser, Jo Siegler, Burkhardt Weiß (Autoren), Lorenz Beck (Redaktion, alle WDR)

Fotografie:

Thilo Schmülgen (Kölnische Rundschau)

Dr. Reinhard Hartstein (Deutsche Welle) zeichnete die Sieger in den Bereichen Hörfunk und Online-Journalismus aus. Stefan Hilscher, dem Geschäftsführer des Verlages M. DuMont Schauberg, war es vorbehalten, die Preisträger in der Kategorie Printjournalismus zu ehren. Der Kölner Medienpreis wurde bereits zum siebten Mal vergeben. Er wird von der Rheinenergie in Zusammenarbeit mit der Kölner Journalistenschule gestiftet und fördert beispielhaften Journalismus in fünf Kategorien (siehe Kasten).

Die Preisverleihung fand vor 250 geladenen Gästen statt. Persönlichkeiten aus Medien, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft waren gekommen, um den Preisträgern ihre Anerkennung zu zollen.

Durch den Abend führte ZDF-Moderatorin Kay-Sölve Richter, die sich zu Beginn mit NRW-Staatssekretär Marc Jan Eumann und OB Jürgen Roters in einer kleinen Talkrunde über die Bedeutung der Medien unterhielt.