In der Diskussion um die Wahl des Parteivorsitzes in der Kölner CDU scheint eine Entscheidung getroffen: Parteichef Bernd Petelkau will offenbar erneut kandidieren.
Kölner CDUBernd Petelkau will es wohl noch einmal wissen
Im Machtkampf um die CDU-Spitze gibt es offenbar Bewegung: Laut Rundschau-Informationen will Bernd Petelkau zeitnah erklären, dass er erneut für den Parteivorsitz kandidiert. Damit stünde der lang erwartete Zweikampf zwischen dem amtierenden Vorsitzenden Petelkau und seinem Kontrahenten Karl Alexander Mandl am Parteitag am 25. März fest.
Wie die Rundschau berichtete, spricht vieles dafür, dass der Status Quo erhalten bleibt und Petelkau weiterhin als Doppelspitze für Fraktion und Partei der Christdemokraten fungieren wird. Bereits bei einem Treffen der CDU-Stadtbezirksvorsitzenden vor einigen Wochen sollen einige Bezirkschefs Petelkau ermutigt haben, wieder anzutreten. Er habe viele Unterstützer, heißt es aus Parteikreisen. Der 58-Jährige ist bereits seit 2010 Parteichef der Kölner Union. Petelkau gab dazu gestern keinen Kommentar ab.
Kritik aus anderem Lager
Seine jahrelange Erfahrung und seine Stellung innerhalb der Partei könnten ihm auch ein Vorteil gegenüber Mandl und „Zukunft Jetzt“ sein. Allerdings hat er auch große Kritiker, wie Oberbürgermeister a. D. Fritz Schramma. Der 75-Jährige hat jüngst mit Bürgermeister Ralph Elster einen Brief an CDU-Mitglieder verschickt, mit dem Titel „Zusammen sind wir eins!“
In dem Schreiben heißt es: „Die CDU kann Großstadt – das ist die klare Botschaft aus der Berlin-Wahl.“ Die beiden Autoren beziehen sich auf das Wahlergebnis der Neuwahlen in Berlin vom 12. Februar. Die CDU hatte dort die Wahl gewonnen, während die SPD, die zuvor stärkste Partei war, starke Verluste hinnehmen musste. Dabei ist die Rede von Erkenntnissen, die die beiden aus den Hauptstadt-Ergebnissen gezogen haben: Sie fordern Geschlossenheit und Zusammenhalt, sowie ein klares Profil und eindeutige Positionen.
Eine entzweite Union
Ein Widerspruch zur aktuellen Situation innerhalb der Kölner CDU. Die scheint in zwei Lager getrennt zu sein: Bereits bei den Vorstandswahlen im September 2021 standen nur 52 Prozent der Wähler hinter dem Parteichef. Das knappe Wahlergebnis sowie die Tatsache, dass Petelkau selbst die jetzigen Vorstandwahlen – auf großen Druck aus der Partei hin – ein halbes Jahr vorgezogen hat, sprechen weder für Geschlossenheit, noch für Zusammenhalt.
Mit Schramma als Autor kommt das Schreiben eher als erneuter Aufruf zum Neubeginn nach einer Ära Bernd Petelkau daher. Schließlich war es der frühere Oberbürgermeister, der im Sommer 2021 Thomas Breuer für die Wahl zum Vorsitzenden vorschlug. Mit dem öffentlichen Streit zwischen den Kandidaten Mandl und Petelkau wirkt die Union jedoch eher entzweit und nicht wie eine Einheit.