Vier Kölnerinnen und Kölner wurden für ihr soziales Engagement ausgezeichnet: Einsatz bei der Krebsprävention oder für die Arbeit bei der örtlichen Bücherei.
Soziales EngagementVier Menschen in Köln mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Dirk Rohde (v.l.), Gudrun Kleinpaß-Börschel, Monika Fünfzig, Natalie Dedreux. Im Hintergrund Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
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„Ohne ihr Engagement würde die Gesellschaft nicht funktionieren“. Mit diesen Worten leitet die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Verleihung der vier Bundesverdienstkreuze im historischen Rathaus am Dienstag ein. Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland zeichnet Menschen aus, die sich auf besondere Art und Weise gesellschaftlich engagieren. Es ist die höchste Auszeichnung in der Bundesrepublik.
Die erste Ordensträgerin ist Natalie Dedreux. Die Autorin und Aktivistin setzt sich für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen ein. Die 26-Jährige, die selbst das Down-Syndrom hat, engagiert sich in verschiedenen Projekten, wie dem Magazin „Ohrenkuss“, in dem alle Texte von Menschen mit Down-Syndrom geschrieben werden. In ihrem Buch „Mein Leben ist doch cool!“ schildert sie ihre Wahrnehmung der Welt und nimmt den Menschen die Berührungsängste. Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes sieht Dedreux als Anlass, in die Zukunft zu blicken: „Ich werde weiter dafür kämpfen, dass Menschen mit down Syndrom sichtbar werden.“
Bundesverdienstkreuz in Köln: Kinder an die Literatur heranführen
Monika Fünfzig arbeitet in der Bücherei der Kirchengemeinde St. Agnes und wurde nun für ihr besonderes Engagement ausgezeichnet. Während der Corona-Pandemie organisierte Fünfzig ein Ausleihe-Fenster, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Auch ihr Einsatz dafür, Kinder an die Literatur heranzuführen, wurde geehrt. In ihrer Dankesrede hält sich Fünfzig kurz: „Ich kann nur dazu sagen, dass ich das nicht alleine mache. Meine Mitstreiter sind auch hier“, sagt sie bescheiden.
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„Sie setzten sich dauerhaft und in unglaublicher Vielfalt für unsere Stadtgesellschaft ein“, leitet Henriette Reker die Ehrung von Gudrun Kleinpaß-Börschel ein. Die langjährige Seniorenvertreterin setzt sich in verschiedenen sozialen Projekten ein. Unter anderem in der „Villa Anders“, ein queeres Mehrgenerationen-Wohnprojekt in Ehrenfeld. Außerdem engagierte sie sich als Schiedsfrau bei der Stadt Köln.
Dirk Rohde ist Hauptkommissar bei der Polizei Köln und bekam 2015 die Diagnose Zungengrundkrebs. Nach einem langen Leidensweg überlebte er die Krankheit. Heute engagiert sich der 60-Jährige als Patientenbetreuer für Menschen mit Krebs. Auf seinem Polizeimotorrad besucht er Kinder auf Krebsstationen: „Es erfüllt mich mit Freude, ihnen einen Moment Glück und Ablenkung zu schenken“. Rohde ist auch auf im sozialen Netzwerk Facebook aktiv, wo er seine mehr als 60.000 Follower über die Krankheit aufklärt.