Polizeipräsident Falk Schnabel hat seinen Sessel als Kölner Polizeipräsident geräumt - Der Weg führt den 54-Jährigen in die Hansestadt Hamburg.
Von Köln nach HamburgPolizeipräsident Schnabel übernimmt das Ruder an der Elbe
Frank Schnabel liebt offenbar Herausforderungen. Als der scheidende Kölner Polizeipräsident von Münster in die Domstadt wechselte, bezeichnete er die Aufgabe als Herausforderung. Nun verlässt Schnabel die Behörde nach 18 Monaten. Die berufliche Reise geht nach Hamburg. „Eine größere Herausforderung“, wie Schnabel am Donnerstag nun sagte – seinem letzten Arbeitstag im Polizeipräsidium in Kalk.
Der neue Behördenleiter in Hamburg — der Vertrag wurde vor Tagen bereits unterschrieben — hat Respekt vor der Aufgabe. Denn beruflich ist der Chefsessel in Hamburg gewiss noch einmal eine andere Hausnummer. Schnabel soll ab dem 1. November 2023 der Leiter von mehr als 11 000 Mitarbeitenden werden. Köln hat 6000 Polizisten. In der Hansestadt ist der „Neue“ jetzt auch Chef der Wasserschutzpolizei.
Eine Wohnung hat Schnabel in Hamburg bereits gefunden. „Die Suche war noch um einiges schwieriger als in Köln“, berichtete er. Fündig wurde er im Stadtteil Barmbek. Dachgeschoss, 5. Etage, Mehrfamilienhaus. Einige Umzugskartons sind schon an der Elbe angelangt, am kommenden Wochenende gibt es eine neue Umzugsfahrt nach Hamburg. Barmbek ist ein beliebtes Wohngebiet, aber eher ein beschaulicher Stadtteil.
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Schnabel wohnte im Zülpicher Viertel
In Köln wohnte Schnabel im Brennpunkt „Zülpicher Viertel“, dann in Kalk. Die Zeit in Köln will er nicht missen: „Es ist kein Klischee. Köln ist eine weltoffene und herzliche Stadt.“ Er habe Kontakte zur Stadtgesellschaft geknüpft, um das Geschehen in der Domstadt kennenzulernen und zu verstehen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker habe ihm empfohlen, dies schnell zu machen. Spätestens, als das Gründungsmitglied der Höhner, Janus Fröhlich, dem neuen Polizeipräsidenten Falk Schnabel die Stadt erklärt hatte, wusste der 54-Jährige wie Köln tickt. Anfangs etwas zurückhaltend, wurde Schnabel nach mehreren Monaten im Dienst mit der Stadt vertrauter. Als wichtige Aufgabe für die Zukunft in Köln sieht Schnabel die „Sicherheit im öffentlichen Raum“. Ein Problem sei die zunehmende Straßenkriminalität. Die Bekämpfung dieser Delikte sei eine hohe Belastung für die Beamten, werde aber intensiv angegangen. Wichtig sei die Sichtbarkeit der Beamten im Stadtbild.
Im Polizeipräsidium in Winterhude hat sich Schnabel schon umgeschaut und an Sitzungen teilgenommen, schreibt das „Hamburger Abendblatt“. Und wie die Zeitung weiter berichtet, wird in Hamburg bereits darüber spekuliert, wie lange Schnabel dort bleibt. „Die größte Frage für Insider ist schon vor dem Amtsantritt von Schnabel, wie lange der 54-Jährige in Hamburg bleiben wird“, schreibt die Zeitung. Vor ihm hätten bereits andere Polizeipräsidenten das Amt in Hamburg als Sprungbrett in ihrer Karriere genutzt. Ernst Uhrlau etwa hatte 1996 das Amt des Hamburger Polizeipräsidenten übernommen.
Nachfolger von Ralf Martin Meyer
Bereits 1998 wechselte der gebürtige Hamburger nach Berlin, wo er Geheimdienstkoordinator wurde und damit an der Schnittstelle der Bundesregierung zum Bundesnachrichtendienst, dem Verfassungsschutz und dem Militärischen Abschirmdienst saß. Später wurde Uhrlau Präsident des Bundesnachrichtendienstes. Für den baldigen neuen Behördenleiter Schnabel wäre ein weiterer Karriereschritt bestimmt eine weitere Herausforderung.
Falk Schnabel wird Nachfolger von Polizeipräsident Ralf Martin Meyer (63), der in den Ruhestand ging. „Mit Falk Schnabel gewinnen wir einen bereits amtserfahrenen Polizeipräsidenten, der die Aufgaben und Herausforderungen in einer Großstadt kennt und mit der Führung einer großen Polizeiorganisation bestens vertraut ist“, sagte Innensenator Andy Grote (SPD) nach der Bekanntgabe der Personalie. „Er bringt alles mit, um an die erfolgreiche Arbeit von Ralf Martin Meyer anknüpfen zu können und Hamburg in sicherem Fahrwasser zu halten.“ Meyer war seit 2014 Polizeipräsident.