Die Band trat im Gloria mit Hits aus den 80ern und 90er als „Alaska Tanz- und Showband“ auf.
JahresabschlusskonzerteKasalla tritt im Gloria als eigene Vorband auf - „Die schönsten Tage im Jahr“
Selten wurde eine Vorband so gefeiert wie an diesem Abend. Die „Alaska Tanz- und Showband“ eröffnet den Abend mit Goldies aus den 80ern und 90ern. Die fünf Musiker mit Perücken, Sonnenbrillen und bunten Sakkos bringen das Publikum zu „Take On Me“ von A-ha oder „Wannabe“ von den Spice Girls so sehr auf Touren, dass es lautstark eine Zugabe fordert. „Wir würden gerne noch eine Zugabe geben, aber die Band ist sehr streng“, erklärt der Sänger, bevor die Band vom Management von der Bühne geholt wird. „Alaska“ ist nicht ohne Grund ein Anagramm für „Kasalla“, die Kölschrocker höchstpersönlich wärmen ihr Publikum im Gloria an diesem Mittwochabend auf. In gewisser Hinsicht ist das ein kleines Comeback: In den letzten Jahren traten Kasalla bereits ein paar Mal in einer kleinen Kneipe als „Alaska“ auf.
Nach einer kurzen Umkleidezeit betreten die fünf Musiker dann zum namensgebenden Lied des aktuellen Albums „Rudeldiere“ erneut die Bühne. Es ist der Beginn ihrer traditionellen Reihe restlos ausverkaufter „Abschlusskonzerte“ im Gloria-Theater, die Kasalla seit 2013 jährlich geben. „Das ist eigentlich das Zusatzkonzert, aber irgendwie auch die Premiere. Und ich weiß schon jetzt, dass das die schönsten fünf Tage des Jahres für uns werden“, begrüßt Frontmann Bastian Campmann die 900 Zuschauer.
Während der zweieinhalbstündigen Show stehen Kasalla nicht alleine auf der Bühne: Ein Bläserquartett, ein Violinist und eine Cellistin begleiten die Band immer wieder – und bekommen reichlich Raum für gekonnte Soli. Ebenso wie das bunt durchmischte Publikum, das Kasalla-typisch regelmäßig ganze Parts alleine singt. Dabei zeigen sich die Fans so textsicher und gut gelaunt, dass sich Campmann immer wieder ungläubig an den Kopf fasst.
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Kasalla: Statement gegen Rechts
Aktueller denn je scheint das 2012 erschienene „Fleisch un Bloot“, ein Statement der Band gegen Rechtsradikale. In seiner Anmoderation zeigt Campmann zwar Verständnis für politische Unzufriedenheit, stellt jedoch klar: „Wenn man sich denkt, die können es nicht, dann denkt man sich nächstes Mal, dann wähle ich eben die Nazis von der AfD. Und das ist eine scheiß Idee.“
Besonders rockig wird es dann, als Kasalla ihre ganz eigene Version des „Buuredanz“ der Bläck Fööss spielen – woraufhin Ex-Fööss-Gitarrist „Bömmel“ Lückerath unter lautem Applaus die Bühne betritt. Er fände „diese Version vom Buuredanz etwas gewöhnungsbedürftig“, gibt er zu, „aber hat auch was gehabt, so rammsteinmäßig.“ Und in der Tat lässt sich eine musikalische Ähnlichkeit des Covers mit den Skandal-Rockern nicht von der Hand weisen. Gemeinsam mit der Band spielt „Bömmel“ dann das Fööss-Lied „Wenn et Leech usjing em Roxy“.
Als wäre die Atmosphäre im Gloria nicht bereits intim genug, kommen die fünf Musiker als Zugabe nach langem Applaus, den sie sichtlich genießen, zuletzt noch in den Innenraum des Glorias. Dort singen sie umringt vom schunkelnden Publikum „Sing mich noh Hus“. Ihre bisher erfolgreichste Single „Pirate“ werden Kasalla an diesem Abend nicht mehr spielen.