Jörg P. Weber hatte keine Stimme mehr, Stefan Dahm half am Neumarkt aus.
VolkssitzungSo ausgelassen feierte das Dreigestirn auf dem Neumarkt
Während bei der Prinzenproklamation mit geladenen Gästen im Gürzenich gediegen gefeiert wird, geht es bei der Volkssitzung von Alt Köllen im rot-weißen Zelt auf dem Neumarkt deutlich lockerer zu. Um so größer war der Jubel, als das Dreigestirn durchs Volk zur Bühne zog. „Der Kontrast zum Gürzenich ist wirklich groß, das ist das Schönste, was wir bislang erlebt haben“, freut sich Prinz René.
Dort bekamen die drei bei der „Volksproklamation“ ihre Urkunden von Bürgermeister Ralf Heinen, dem neuen-Präsidenten von Alt Köllen, Gregor Berthold, und vom Festkomiteepräsidenten Christoph Festkomitee-Chef Christoph Kuckelkorn überreicht, bevor sie mit ihrem Nikuta-Medley das Zelt zum Tanzen und Schunkeln brachten.
Nach Finanzskandal kehrt wieder Ruhe ein
Dabei hat der Bürgermeister an diesem Tag schon Bühnenerfahrung, war er doch mit seinem Traditionskorps, den Altstädtern, bereits in Uniform aufgezogen. Für die Proklamation folgte dann ein schneller Tausch der jecken Garderobe. Auch der Festkomiteepräsident war doppelt im Einsatz. Er führte den neuen Präsidenten in sein Amt ein und vereidigte diesen — mit dem Dreigestirn als „Trauzeugen“.
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Von Christoph Kuckelkorn bekam Berthold neben der Urkunde auch seine Insignien, die Amtskette und die Pritsche überreicht. Damit kehrt bei Kölns neuntältester Karnevalsgesellschaft nach dem Finanzskandal in der vorherigen Session wieder Ruhe ein.
Den ersten Grund zur Freude gab es bereits mit der Premiere der Mädchensitzung im Zelt an einem Freitag, wo mit 1600 Damen ein neuer Besucherrekord aufgestellt werden konnte. Erstmals präsentierte sich dort neben dem Sitzungsleiter ein rein weiblicher Elferrat. Ungewohnt still musste sich Musiker und Redner Jörg P. Weber verhalten, der am Freitagabend noch mit seinem Auftritt die Gäste bei der Prinzenproklamation begeistert.
Seine Stimme hatte arg gelitten, so dass er sich für seine Lieder Unterstützung vom Kollegen Stefan Dahm holte. „Die Alternative wäre gewesen abzusagen, aber ich wollte unbedingt hier auf der Bühne stehen“, sagt Weber, bevor er sich spontan mit mit dem Präsidenten der großen Kölner, Joachim Wüst, noch weitere musikalische Unterstützung auf die Bühne holte.