Die Initiative #RingFrei hat erfolgreich für einen durchgehenden Radweg auf den Kölner Ringen gearbeitet. Fast alle Abschnitte sind nun fertig und von tausenden Radfahrern täglich genutzt.
Lückenschluss am SalierringFreie Fahrt für Radfahrer auf den Ringen

Mit dem neuen Fahrradstreifen am Kölner Salierring ist das Projekt '#RingFrei' nach acht Jahren fertiggestellt.
Copyright: Michael Fuchs
Eine durchgehende und sichere Verbindung für Radfahrende auf den Kölner Ringen von der Bastei bis zum Ubierring – das war das Ziel der 2015 gegründeten Initiative #RingFrei. Wie die Rundschau bereits im Oktober berichtete, ist das Projekt nach neun Jahren mittlerweile weitestgehend fertiggestellt. Am Freitag zogen Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Verkehrsdezernent Ascan Egerer und Kölns Fahrradbeauftragter Jürgen Möllers gemeinsam Bilanz am Salierring, wo in den vergangenen Wochen eine der letzten Lücken geschlossen wurde. Auch hier gibt es nun einen 2,50 Meter breiten Radfahrstreifen nach Kölner Standard. Zudem wurden eine Ladezone auf der Fahrbahn sowie eine Mobilstation mit Leihrädern, Leih-E-Rollern und Lastenradstellplätzen eingerichtet.
#RingFrei: Nur noch Teilstücke am Ebertplatz fehlen
Damit fehlen jetzt nur noch Teilstücke am Ebertplatz, der großflächig neu gestaltet werden soll, sowie an der Bastei. Zudem wird in einem Bereich am Hansaring die bereits vor Jahren geschaffene Fahrradinfrastruktur optimiert und dem heutigen Standard angepasst.
„Mit dem Lückenschluss am Barbarossaplatz haben wir einen großen und ambitionierten Meilenstein für mehr Sicherheit für Radfahrende und den Klimaschutz erreicht“, erklärte die OB. „Da ist uns was gelungen, was nicht in jeder Stadt gelingt. Gerade der Barbarossaplatz galt lange Jahre als Symbol einer Verkehrspolitik, in der der Radverkehr keinen Platz hatte.“ Mit #RingFrei „sind wir unter den Großstädten in Deutschland Vorreiter“.
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Egerer: Kölner Ringe sind nun sicherer
Durch die Umwandlung der rechten Fahrspur für den Radverkehr wird nun auch am Barbarossaplatz der früher benutzungspflichtige bauliche Radweg aus rotem Klinker nicht mehr benötigt. Bis zu seinem Rückbau wird er als Fahrradparkplatz zwischengenutzt.
Verkehrsdezernent Egerer sagte, die Ringe seien viel sicherer und ruhiger geworden im Vergleich zu früher, die Aufenthaltsqualität sei höher, der Autoverkehr funktioniere weiterhin. Man habe eine Radinfrastruktur geschaffen, die es in Köln bisher so nicht gegeben habe. Inzwischen würden sogar niederländische Verkehrsplaner nach Köln kommen, „um sich das anzugucken. Und das will schon was heißen.“
Egerer würdigte das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinitiative #RingFrei, die den Anstoß gab und das Projekt kritisch-konstruktiv begleitete. Möllers berichtete, in den 80ern seien auf den Ringen täglich im Schnitt rund 400 Radfahrer gefahren. Beim Projektstart 2016 waren es 4000, mittlerweile zähle man rund 10 000 am Tag – und damit fast so viele Radfahrer wie Autofahrer. Dass auf den Ringen heute weniger Autos fahren, liege auch daran, „dass wir hier früher viel Freizeitverkehr hatten“ – Autoposer inklusive. Fahrradinfrastruktur funktioniere am besten, wenn sie selbsterklärend sei – das sei hier der Fall.