Zuvor verlief der erste Tag des Straßenkarnevals in Köln vergleichsweise ruhig. Laut Stadt „erkennbar weniger los als in den Vorjahren".
Unglück am Abend überschattet ruhige WeiberfastnachtPerson am Hansaring von Zug überrollt und gestorben

Die Polizei war am Donnerstag überall präsent.
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Ein großer Einsatz am Bahnhof Hansaring überschattete gestern Abend einen ansonsten vergleichsweise ruhigen ersten Karnevalstag. Eine vermutlich männliche Person geriet aus bisher unklaren Gründen unter einen Zug und konnte nur noch tot geborgen werden. Die Fahrgäste wurden aus dem Zug evakuiert. Zahlreise Züge auf der Strecke fielen aus, auch der Hauptbahnhof war betroffen. Reisende und Jecken auf dem Heimweg drängten sich deshalb dich auf den Bahnsteigen. Der Einsatz war bis zum Redaktionsschluss noch nicht vorbei.
Die Kölner Polizei hatte am Nachmittag in einer ersten Bilanz noch ein positives Fazit zu den Einsätzen an Weiberfastnacht gezogen. „Die Lage ist bisher weitestgehend ruhig, es gab ein paar kleinere Einsätze“, sagte ein Sprecher. Die Beamten seien zu „vereinzelten Körperverletzungsdelikten“ gerufen worden, schwerere Verletzungen habe es allerdings bislang nicht gegeben. Erfahrungsgemäß nehmen die Einsätze am Abend und in der Nacht zu.
Auch die Bundespolizei hatte trotz verstärkter Kontrollen bei der Anreise der Karnevalisten keine größeren Zwischenfälle gemeldet. „Zahlreiche Überprüfungen im Rahmen des Mitführverbots zeigen eine erfreuliche Bilanz: Es wurden bisher keinerlei verbotene Gegenstände aufgefunden“, teilte die Behörde auf X mit. An den Bahnhöfen der Stadt gilt derzeit ein Mitführverbot, beispielsweise von Messern.
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Lag es an Anschlagsdrohungen für Köln?
Nach Angaben der Stadt war „erkennbar weniger los als in den Vorjahren“. Ob das an den Anschlagsdrohungen liege, die im Internet kursierten, oder vielleicht auch daran, dass viele nach der langen Session bis in den März hinein in diesem Jahr schon genug gefeiert hätten, sei reine Spekulation, sagte ein Sprecher. Polizisten und Streifenwagen waren in der Kölner Innenstadt überall präsent, ebenso wie Autosperren. In sozialen Netzwerken hatten Islamisten zu Anschlägen im Kölner Karneval aufgerufen. Die Kölner Polizei wollte offiziell keine Einschätzung dazu abgeben, ob weniger Feierende in der Stadt unterwegs waren, als im Vorjahr.
Anders als beispielsweise an Silvester wurden Einsatzkräfte bei den Feierlichkeiten nicht attackiert: „Es gab keine Meldungen über Gewalt gegen Einsatzkräfte“, meldete ein Sprecher der Stadt Köln am frühen Donnerstagabend.
Nicht im Griff hatten sich wieder „Wildpinkler“: Obwohl in den Hotspots von der Stadt Köln rund 1000 mobile Toiletten (670 davon allein im Kwartier Latäng) aufgestellt worden waren, wurden einige Verstöße festgestellt: Im Kwartier Latäng waren es 24 Wildpinkler, in der Altstadt einer. Sie alle erwartet ein Bußgeld in Höhe von bis zu 200 Euro. Das Ordnungsamt kontrollierte die Eingänge ins Zülpicher Viertel und legte einen besonderen Fokus auf Jugendschutzkontrollen. 21 hilflose betrunkene Personen wurden im Zülpicher Viertel den Sanitätsdiensten übergeben, in der Altstadt gab es keine.
Darüber hinaus überprüften die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Ordnungsamtes die Dokumente des gesamten Sicherheitspersonals im Zülpicher Viertel. Bis zum Mittag waren dies 1003 Personen. 75 wurden aus verschiedenen Gründen abgelehnt, zum Beispiel, weil Dokumente nicht vorhanden oder unvollständig waren. In den vergangenen Jahren waren Sicherheitskräfte in den Fokus der Polizei geraten, weil sie Geld für den Einlass der überfüllten Bereiche an der Zülpicher Straße genommen haben sollen. Die Ermittlungen wurden eingestellt.