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Lichterglanz in KölnDer Eigelstein leuchtet durch die Corona-Krise

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Ein Bild aus vergangenen Tagen: Weihnachtsbeleuchtung auf dem Eigelstein. Zum Glück auch diesmal wieder.

Köln – „Es wärmt die Herzen“, sagt Ruth Wennemar vom Bürgerverein Eigelstein. Und in der Tat – wer vom Ebertplatz aus Richtung Bahnhof oder umgekehrt läuft, findet sich schon bald unter einem weihnachtlichen Baldachin wieder. Samstagnachts werden sich die Mitglieder des Bürgervereins dann wieder an die Arbeit machen, ab zehn Uhr, mit Hubwagen und Elektriker, bis gegen fünf Uhr morgens. Der Eigelstein wird leuchten, und mit ihm viele Gesichter. „Gerade wegen Corona ist es so wichtig, das aufrecht zu erhalten“, meint Wennemar.

Gut gewirtschaftet

So ganz einfach ist das allerdings nicht. Denn die Beleuchtung wird eigentlich über den „Winterzauber“ finanziert, einen kleinen, aber feinen Weihnachtsmarkt vor der Torburg. Und der fällt dieses Jahr aus. Einige tausend Euro kommen da auf den Bürgerverein zu, die in diesem Jahr nicht reingeholt werden können – genau will man sich nicht in die finanziellen Karten schauen lassen. „Zum Glück haben wir die letzten Jahre gut gewirtschaftet“, sagt Wennemar. Den vorderen Platz direkt an der Torburg bespielt Rewe Ridders mit den leuchtenden Sternen, die Straße selbst der Bürgerverein in Eigenregie – inklusive Beleuchtung anbringen, anschließen, warten und abbauen. Ein ordentliches Stück Holz für den Bürgerverein. Zum Glück gibt es neben Ridders noch einige andere Geschäftsleute, die den Verein unterstützen – auch wenn so viel Einzelhandel auf dem Eigelstein gar nicht mehr übrig geblieben ist. Andere profitieren zwar von der Beleuchtung, wollen aber so gar nichts damit zu tun haben – die Brautmoden-Geschäfte etwa im unteren Teil halten sich da sehr bedeckt. Und auch die Kommunikation mit der Gastronomie in der benachbarten Weidengasse gestaltet sich schwierig, weshalb dort in diesem Jahr auch keine Weihnachtsbeleuchtung zu sehen sein wird. Die Gespräche über Filteranlagen für die Holzkohlegrills sind ebenfalls komplett zum Erliegen gekommen – zum Verdruss vieler Anwohner in der engen Straße.

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Nicht geklappt hat leider auch die Idee, den „Winterzauber“ in leer stehende Ladenlokale zu verlegen. Zu groß wären die Hygiene-Auflagen gewesen, für die Ehrenamtler vom Bürgerverein nicht umzusetzen. Was sie angesichts der momentanen Corona-Situation aber auch nicht mehr wollten: „Das könnten wir im Moment gar nicht verantworten“, sagt Ruth Wennemar.

Aber aufgeben gilt nicht, ganz im Gegenteil: Sie blickt sehr hoffnungsvoll auf die weitere Entwicklung des Veedels – in erster Linie natürlich bezüglich der Fußgängerzone und der Bäume, die künftig dort die Straße säumen werden. Wenn auch nur in Kübeln, gepflanzt werden darf dort wegen der vielen Leitungen nicht. Die Wiederbelebung der Achse Bahnhof-Ebertplatz soll auch die Geschäftswelt auf dem Eigelstein anregen, ein kleiner Schritt ist möglicherweise schon getan: Es gibt erste Gespräche über die Eröffnung eines Hofladens am Eigelstein.