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Flutlicht am Aachener WeiherStadt kündigt Stellungnahme zu neuen Laternen an

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Fest installiert wurde ein Flutlichtmast am Aachener Weiher, hinzu kommen leistungsstarke LED-Laternen.

Köln – Am Aachener Weiher und am Kaiser-Wilhelm-Ring in der Innenstadt sollen aus Sicherheitsgründen ab sofort jedes Wochenende die neuen Flutlichter eingeschaltet werden. Polizei und Ordnungsamt hatten sich offenbar nach wiederholten Auseinandersetzungen in diesen Bereichen zur Installation entschieden. Die Stadt will sich am Donnerstag zur Grundlage dieser Entscheidung äußern.

Straßenlaternen werden auf Knopfdruck heller

Vor allem im Zülpicher Viertel hatten sich nach Rundschau-Informationen im Sommer immer wieder Anwohner bei der Stadt über die Zustände an den Wochenenden beklagt. In der ersten Augustnacht hatte dann ein tödlicher Messerangriff auf einen 18-Jährigen den öffentlichen Fokus auf das Studentenviertel gerichtet. Hinzu kamen Auseinandersetzungen am Aachener Weiher zwischen jungen Besuchern und der Polizei zu Beginn der Fußball-Europameisterschaft.

Nun soll laut Polizei immer freitags und samstags um 21 Uhr am Aachener Weiher das Flutlicht eingeschaltet werden, das den dortigen Hügel beleuchtet. Am Kaiser-Wilhelm-Ring, der als Treffpunkt junger Partygänger zählt, soll das Licht um 23 Uhr eingeschaltet werden. Erst am nächsten Morgen um 5 Uhr wird es wieder dunkel – also kurz vor Sonnenaufgang.

„Ordnungsamt und Polizei werden mit dem Problem weitestgehend allein gelassen"

Andreas Hupke (Grüne), Bezirksbürgermeister der Innenstadt spricht von einer „Verzweiflungsmaßnahme“, bei der es in erster Linie um die Vertreibung des Feierpublikums gehe – so wie in der Disco, wenn früh morgens plötzlich das Licht angeht. „Mir fehlt ein Gesamtkonzept. Ordnungsamt und Polizei werden mit dem Problem weitestgehend allein gelassen, dabei geht es hier um einen gesellschaftlichen Dauerkonflikt“, bemängelt Hupke. Das Stadtteilparlament in der Innenstadt hatte sich unlängst in einer Aktuellen Stunde mit der Problematik befasst. Laut Polizei hat das Viertel während des Lockdowns und der Schließung vieler Lokalitäten die Ringe als Party-Schwerpunkt abgelöst.

Das Licht-Konzept der Stadt ist vor allem auf der Zülpicher Straße schon etwas älter, denn hier kam es zuletzt auch an den Karnevalstagen immer wieder zu Auseinandersetzungen alkoholisierter Personen. Bereits vor einigen Jahren soll die Rheinenergie daher schon starke LED-Leuchten als Straßenlaternen montiert haben. Diese leuchten im Normalbetrieb nur mit halber Kraft, können bei Bedarf aber auf volle Leistung geschaltet werden. Polizei und Ordnungsamt verfügen über die Schaltgewalt.

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Das Konzept greift nun auch am Aachener Weiher. Neben einem Mast mit Flutlichtern gibt es auf dem asphaltierten Weg entlang des Wassers die leistungsstarken Straßenlaternen. „Das Licht reicht, um den gesamten Hügel zu beleuchten“, sagt Polizeisprecher Christoph Gilles. Auch in der Altstadt, am Dom und rund um den Hauptbahnhof seien diese Leuchten montiert worden. Auf der Zülpicher Straße sollen nun noch Zusatzscheinwerfer installiert werden. Während das Licht am Aachener Weiher und am Kaiser-Wilhelm-Ring automatisch jedes Wochenende auf Starklicht schaltet, soll dies auf der Zülpicher Straße nur auf Anordnung der Behörden geschehen, um den Anwohnern taghelle Nächte zu ersparen.