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Kölner Neubaugebiet Deutzer HafenErstes Kölner Rheinbad geplant

Lesezeit 3 Minuten
20210824_DHK Hafenkopf

So sehen die neuen Pläne der Architekten von Cobe für den Deutzer Hafen aus. Statt des Pools gibt es eine Treppe zum Wasser am Hafenkopf (vorne).

Köln – Köln könnte durch den Umbau des Deutzer Hafens zum Wohn- und Arbeitsviertel sein erstes Schwimmbad im Rhein bekommen – zumindest sehen so die neuen Pläne des Architektenbüros Cobe aus Kopenhagen aus.

Bislang sollte am Kopf des Hafenbeckens ein Schwimmbecken in den Hafen eingehängt werden. Doch diese Idee ist überholt.

Deutzer Hafen

Die Grafik zeigt den neuen Standort des Rheinbads.

Die Stadt Köln urteilt: „Auch das von Cobe vorgeschlagene Einhängen eines Schwimmbeckens zur Herstellung eines ebenerdigen Wasserspiegels stellt sich als technisch sehr aufwendig und teuer dar.“ Der Pool sollte ja auf Höhe der Promenade sein.

Weitere Nachteile laut Stadt: In der Nähe des Hafenkopfs liegen die Bahngleise und große Büro-Hochhäuser, die den Bahnlärm abwehren sollen (siehe Grafik). Der Pool läge laut Stadt im Schatten und direkt im Arbeits- und eben nicht im nicht Freizeitbereich des Hafens.

Freitreppe hinunter zum Rhein

Deshalb haben die Architekten ihre Pläne angepasst: Anstelle des Pools soll eine Freitreppe hinunter zum Wasser führen, das sogenannte Rheinbad haben sie weiter nördlich gelegt – und zwar direkt vor einen Park samt einem Beachvolleyball-Feld, einem Bolzplatz, einem Sporthaus sowie einer Multifunktionshalle, das möglicherweise ein Hallenbad bekommt.

Die Pläne zum Deutzer Hafen

37,7 Hektar groß ist das Gebiet rund um den Deutzer Hafen, das zum neuen Wohn- und Arbeitsviertel umgebaut wird. Das entspricht umgerechnet rund 53 Fußballfeldern. 8,1 Hektar der Fläche, also gut 20 Prozent, sind Wasser.

6900 Menschen sollen in etwa 3000 Wohnungen leben können, rund 900 davon mit günstiger Miete. Zudem sollen rund 6000 Arbeitsplätze entstehen.

2030 und in den Jahren danach soll der Umbau abgeschlossen sein. Die „Moderne Stadt“ als Stadtentwicklungsgesellschaft der Stadt plant das Vorhaben, später kaufen Projektentwickler die Baufelder und bauen die Gebäude. (mhe)

Die Idee dahinter: Das Schwimmen soll in den Freizeitbereich verlegt werden – und direkt in den Rhein anstatt in einen Pool wie ihn beispielsweise Berlin in der Spree hat. Die Stadt urteilt: „Das Schwimmen im Rhein ist an dieser Stelle möglich und ungefährlich, das Freibad würde diese einzigartige Möglichkeit in Köln eröffnen.“

Noch viel Zeit bis zum Umbau vergeht

Baudezernent Markus Greitemann äußerte sich zurückhaltender: „Es könnte ein Rheinbad entstehen, das ist der aktuelle Stand der Planung.“

Tatsächlich vergeht noch viel Zeit, bis der lange Jahre industriell genutzte Deutzer Hafen zum neuen Wohn- und Arbeitsviertel umgebaut worden ist: Die „Moderne Stadt“ als Stadtentwicklungsgesellschaft Kölns spricht selbst vom Jahr 2030 (siehe Info-Text).

Ob das Baden im Rhein tatsächlich erlaubt und eingeplant ist, bleibt abzuwarten.

Streit um Schutzhafen beigelegt

Wie berichtet, hatten sich die „Moderne Stadt“ und das Wasser- und Schifffahrtsamt lange (WSA) um die Frage gestritten, ob der Deutzer Hafen ein Schutzhafen ist. Er dient als Ausweichplatz für Schiffe, wenn beispielsweise der Rhein wegen Hochwassers oder der Havarie eines Schiffes gesperrt ist.

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Laut eines WSA-Sprechers haben beide Seiten eine Lösung gefunden, die Schiffe dürfen hinter der Drehbrücke im vorderen Bereich des Hafenbeckens anlegen. Ob die Schiffe das Rheinbad beeinträchtigen, ist aktuell noch offen. Die Stadt legt die Pläne noch der Politik vor, der Stadtentwicklungsausschuss beschäftigt sich damit am 9. September.